Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_V5
DOI: 10.1055/s-2005-920637

Beratungsbedarf von Krebskranken

B Borgetto 1, C Kirchner 2
  • 1Universität Freiburg, Abteilung für Medizinische Soziologie
  • 2Institut für gesundheits- und sozialwissenschaftliche Forschung und Beratung e.V.

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Krebserkrankungen werfen für die Betroffenen eine Vielzahl von Problemen und Fragen auf. Dementsprechend wird von unterschiedlichen Institutionen Beratung für Krebskranke angeboten. Ziel dieser Untersuchung ist es, den Beratungsbedarf inhaltlich zu bestimmen und Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Phase im Krankheitsverlauf zu untersuchen. Material und Methoden: Die Datenbasis umfasst eine Stichprobe von 70 Betroffenen, die in dem Zeitraum von Januar bis April 2005 bei dem Landesverband Hamburg der Frauenselbsthilfe nach Krebs ein Beratungsgespräch nachgefragt haben. Die Beraterinnen haben die Beratungsgespräche anhand eines standardisierten Fragebogens dokumentiert. Erwartete Ergebnisse: Bei dieser Untersuchung handelt es sich um „work in progress“. Die Daten sind bereits erhoben und werden derzeit in einer Datenbank erfasst. Die Ergebnisse, die bei der Tagung berichtbar sind, beziehen sich auf das Alter und Geschlecht der AnruferInnen, die Art der Betroffenheit (Selbstbetroffene, Angehörige, Bekannte oder Freunde und behandelnde Professionelle), ihre Anliegen (fachliche Fragen, Sozialberatung, emotionale Unterstützung, Interesse an einer Selbsthilfegruppe), die Art ihrer Krebserkrankung, die Krankheitsphase (Diagnose, Akutbehandlung, Nachsorge, Chronizität, Metastasierung) und die Zufriedenheit der Beraterin mit dem Gesprächsverlauf. Schlussfolgerungen und Diskussion: Aus den Ergebnissen können Schlussfolgerungen über den Beratungsbedarf von Krebskranken gezogen werden. Der Beratungsbedarf soll wiederum zur Grundlage einer Schulung für Beraterinnen gemacht werden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für das „Klientel“ der Frauenselbsthilfe nach Krebs, dennoch können auch Erkenntnisse hinsichtlich der Veränderung des Beratungsbedarfs durch das Alter sowie geschlechtsspezifischer Beratungsbedarfe erwartet werden. Auch die Unterschiede im Beratungsbedarf von Betroffenen und deren Angehörige bzw. Freunde werden von allgemeinerem Interesse sein.