Ziel der Untersuchung/d. Vorhabens: Etablierte Verfahren zur Qualitätssicherung der stationären Versorgungsqualität können
Versorgungsergebnisse nur begrenzt und bis zum Ende des Krankenhausaufenthaltes abbilden.
Mit der Einführung des DRG-Systems wächst der Bedarf an Informationen zur Ergebnisqualität
zusätzlich zu Indikatoren der Struktur- und Prozessebene und zwar über den Abschluss
der stationären Behandlung hinaus. Material und Methoden: In dem gemeinsamen QSR-(QualitätsSicherung mit Routinedaten-)Projekt der HELIOS-Kliniken
und des AOK-Bundesverbandes wurden für insgesamt 18 operative und nicht-operative
Tracer spezifische Ergebnisindikatoren definiert. Dazu gehören Komplikations-, Wiederaufnahme-,
Revisions- und Mortalitätsraten. Die Evaluation erfolgte anhand von GKV-Routinedaten.
Die Datenbank enthält alle Krankenhausfälle von AOK-Versicherten seit 1998 (ca. 7
Millionen Fälle p.a.). Ergebnisse: Für die definierten Tracer liegen erstmalig indikationsbezogen empirische Benchmarks
für die Qualitätsindikatoren und deren Verteilungen abgeleitet. Für Herzinfarkt beispielsweise
beträgt die krankenhausinterne Sterblichkeit 14%, die sich nach drei Monaten auf 21%
und nach einem Jahr auf 29% erhöht. Zwei Drittel aller Patienten wurden innerhalb
eines Jahres wieder aufgenommen. Auch bei Patienten mit Implantation einer Hüftgelenks-TEP
ist die Wiederaufnahmerate innerhalb eines Jahres mit über 31% hoch, bei 3% aller
Patienten fand eine Revision statt. Eine Differenzierung der Ergebnisse nach Alter
oder klinisch relevanter Komorbidität ist möglich. Schlussfolgerungen: Ausgehend von klinisch definierten Tracern und spezifischen Ergebnisindikatoren ermöglichen
GKV-Routinedaten eine zeitnahe, kostengünstige, vollständige und valide Bewertung
von Leistungen und Ergebnissen der stationären Versorgung. Die im QSR-Projekt entwickelten
Methoden erlauben die Erstellung von klinikübergreifenden Qualitäts- und krankenhausspezifischen
Klinikberichten und sollen zukünftig in ein standardisiertes Berichtswesen einfließen.