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DOI: 10.1055/s-2005-920621
Stellenwert einer Gesundheitskampagne bei 11- bis 14-jährigen Schülern zur Rauchprävention – Effektevaluation zum Schülerwettbewerb „Be smart – Don't Start“
Ziel der Untersuchung/d. Vorhabens: Rauchen im frühen Jugendalter ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Nikotinabhängigkeit und tabakrauch-assoziierter Erkrankungen, insbesondere von Lungenkrebs. Trotz jährlich 140.000 rauchbedingter Todesfälle steigt die Zahl der jugendlichen Raucher und sinkt das Einstiegsalter. Es wurde der Effekt eines Rauchpräventionsprogramms an Schulen untersucht. Material und Methoden: Die Studie war Teil des europaweiten Nichtraucherwettbewerbs „Be Smart – Don't Start“ im Schuljahr 02/03. Mindestens 90% der Schüler einer Klasse verpflichteten sich vertraglich im Klassenverband, 6 Monate lang nicht zu rauchen. Die Stichprobe bestand aus Schülern fünf verschiedener Schularten aus drei hessischen Schulamtsbezirken. Die 435 Schüler kamen aus den Klassen 6–8 (Durchschnittsalter 12.6J.). Es wurden Raucherstatus, Rauchverhalten und Einstellungen zum Rauchen an drei Messzeitpunkten erhoben: Zu Beginn (T0), zum Ende des Wettbewerbs (T1) und 6 Monate später (T2). Ergebnisse: 435 Schüler füllten zu T0, 375 zu T1 und 324 zu T2 die Fragebögen aus. Über die gesamte Zeit stiegen die Quoten der Raucher und Experimentierenden und sanken die der Nieraucher. Gleichzeitig nahmen das Rauchen bejahende Einstellungen, wie z.B. Rauchen in Stresssituationen oder auf Partys (je p<0.05), zu. Im Durchschnitt war das Alter der Raucher (13.5)höher als das der Nichtraucher (12.5) und Experimentierenden (12.8), jeweils p<0.001. Höheres Alter war mit positiven Einstellungen zum Rauchen verbunden (z.B. Rauchen macht Spaß, r=0.21, p<0.001). Weitere Ergebnisse folgen in Kürze. Diskussion: In dieser Stichprobe von Schülern korrelieren das Rauchen und die positiven Einstellungen zum Rauchen stark mit dem Alter. Das erklärt die Anstiege der Rauchprävalenz und der bejahenden Einstellungen zum Rauchen. Schlussfolgerungen: Rauchpräventionsprogramme an Schulen sollten in Zukunft das Alter kritisch als einen bedeutenden Risikofaktor zum Rauchverhalten berücksichtigen und dementsprechend gestaltet werden.