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DOI: 10.1055/s-2005-920608
Integrierte Versorgung von Klienten in Suchtberatungsstellen: Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts Integriertes Qualitätsmanagement Sucht (IQMS)
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Ziel des Projekts IQMS ist, in sieben Beratungsstellen in Baden die Abläufe in den Einrichtungen und die Zusammenarbeit zwischen Beratungsstellen, Kliniken und Hausärzten und somit die Betreuung der Klienten zu verbessern. Die wissenschaftliche Begleitung überprüft die Wirksamkeit des Programms. Material und Methoden: Informationen werden aus zwei Quellen bezogen, einem standardisierten Fragebogen und aus Routinedaten der Beratungsstellen. Der Fragebogen misst die Zufriedenheit der Klienten mit den Beratungsstellen und den Kliniken, den Beratungs- oder Therapieerfolg und die Zufriedenheit mit der Schnittstelle zwischen Beratungsstelle, Klinik und Hausarzt. Die Routinedaten aus dem einrichtungsbezogenen Informations- und Dokumentationssystem (EBIS) beinhalten soziodemografische Angaben und Informationen zu Beratungsinhaltendauer. Die vorliegenden Daten stellen die Ergebnisse für die Kontrollgruppe dar, die vor der Einführung des Qualitätsmanagementprogramms im Oktober und November 2004 erhoben wurden. Nach der Umsetzung des Programms werden ab Oktober 2005 die Daten der Interventionsgruppe erhoben. Ergebnisse: Insgesamt nahmen an der Klientenbefragung 292 Personen teil. Zusätzlich zu den Befragungsdaten lagen für 257 Klienten auch EBIS-Daten vor. Die Zufriedenheit mit den Beratungsstellen ist erwartungsgemäß sehr hoch. Vor allem Klienten, die eine sehr lange Betreuungsdauer haben, äußern sich zufriedener als andere. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die Klienten über lange Zeit eine persönliche, vertrauensvolle Beziehung mit ihren Betreuern aufgebaut haben. Kein Unterschied zeigt sich zwischen Personen mit Konsum legaler oder illegaler Drogen. Die Schnittstelle zwischen Klinik, Arzt und Beratungsstelle wird von allen Klienten nicht so gut bewertet. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die ersten Ergebnisse zeigen Hauptprobleme und Handlungsbedarf an der Schnittstelle zwischen Beratungsstelle, Klinik und Arzt und hinsichtlich der Komplexität des EBIS-Systems.