Gesundheitswesen 2005; 67 - P8
DOI: 10.1055/s-2005-920597

Geschlechterforschung an der Charité Berlin

J Fuchs 1
  • 1Zentrum Gender in Medicine, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Mit der Gründung eines Zentrums für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurde im November 2003 das erste Zentrum dieser Art in Deutschland gegründet. Seit Februar 2005 gibt es mit der Geschäftsstelle eine Anlaufadresse für Forschung und Fragen zur Bedeutung des Geschlechts in der Medizin.

Auf einem Poster werden die bisherigen Forschungsergebnisse, die im Rahmen des GiM entstanden sind, dargestellt und dadurch aufgezeigt, in welcher Weise Geschlechterforschung an der Charité durchgeführt wird. Material und Methoden: Die Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité befasst sich mit Geschlechterunterschieden zum Beispiel bei Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, entzündlichen oder neurologischen Erkrankungen, die eine oft unterschätzte Rolle in der Entstehung und im Verlauf von Krankheiten spielen. Die Ursachen und Folgen dieser Unterschiede werden häufig sowohl in der Grundlagenforschung als auch in Therapie und Prävention vernachlässigt. Ziele des GiM: Bearbeitung geschlechtsbedingter Unterschiede in biologischen Grundlagen von klinischen Syndromen, in Manifestation und Verlauf von Krankheitsbildern, in Prävention, Diagnostik und Therapie sowie in den Versorgungsstrukturen, Förderung der Forschung in den genannten Bereichen, Umsetzung der Forschungsergebnisse in die medizinische Praxis, Vermittlung der Forschungsergebnisse an Öffentlichkeit, Politik, Behörden und Einrichtungen, der Gesundheitsversorgung, Aufnahme der Ergebnisse in die medizinische Lehre der Charité, Entwicklung eines Curriculums und Integration in die medizinische Lehre. Das GiM begreift sich als Schlüsselstelle in der Initiierung von Studien in der medizinischen Geschlechterforschung, ihrer interdisziplinären Planung, der Kommunikation der Ergebnisse und dem Versuch, sie zur Wirksamkeit zu führen.