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DOI: 10.1055/s-2005-920580
Gesundheitsförderung und Prävention als Lehrkonzept für Medizinische Soziologie
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Seit dem Wintersemester 2003/2004 werden gemäß der neuen Approbationsordnung für Studierende der Medizin im vorklinischen Abschnitt Kleingruppenseminare mit klinischen Bezügen in der Ausbildung in Medizinischer Soziologie durchgeführt. An der Universität Halle wird bei einem Teil der Studierenden im ersten Semester Medizin ein Seminarkonzept in Medizinischen Soziologie umgesetzt, welches Gesundheitsförderung und Prävention in den Mittelpunkt stellt. Ziel des Beitrags ist es, aufzuzeigen wie diese Konzeption weiterentwickelt wurde und wie die Integration von Klinikern in die Lehrkonzeption bewerkstelligt werden konnte. Material und Methoden: Das speziell für diese Anforderung entwickelte Ablaufschema, welches sich in drei Teilbereiche gliedert (1. Theoretische Grundlagen 2. Klinische Bezüge 3. Physikumsrelevante Begrifflichkeiten) wurde durch die Einbeziehung von Klinikern und Patientenvorstellungen erweitert. Hierbei wurde besonderer Wert auf die medizinsoziologischen Aspekte der Krankheitsbilder und deren Bewältigung gelegt. Die theoretischen Seminare bauten auf dem Begriff „setting“ auf, wo anhand betrieblicher Gesundheitsförderung, speziell im Krankenhaus, die praxisnahen Grundlagen der theoretischen Begriffe und ausgewählter Indikationen dargestellt wurden. Ergebnisse: Mündliche Prüfungen und Kontrollfragen zu Beginn jeder Lehreinheit und Hausarbeiten zeigen ebenso wie die Evaluationsergebnisse (nicht-standardisierte, freie Äußerungen) durch die Studierenden, dass das durch diese problemorientierten Zugänge vermittelte Wissen sehr viel gezielter und schneller aufgenommen wird und die soziale Dimension von Krankheit und Gesundheit deutlich gemacht werden kann. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Beteiligung von Klinikerinnen und Klinikern wurde nur dann als positiv erlebt, wenn eine gezielte und explizite Vor- und Nachbereitung dieser Unterrichtseinheiten mit den Studierenden möglich war. Inwieweit dies in Zukunft auch mit den Klinikerinnen und Klinikern in stärkerem Umfang möglich sein wird, bleibt abzuwarten. An der Gesamtkonzeption kann festgehalten werden; diese soll in Rahmen einer auch für Fachkolleginnen und -kollegen nutzbaren Konzeption bald nutzbar gemacht und publiziert werden.