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DOI: 10.1055/s-2005-920412
Diagnostisches Erscheinungsbild, therapeutisches Vorgehen und Prognose bei 32 intraduktal papillär muzinösen Neoplasien (IPMN) des Pankreas
Einleitung: Die intraduktal papillär muzinöse Neoplasie (IPMN) des Pankreas ist mit einer durchschnittlichen Inzidenz von 1–3% aller exokrinen Pankreastumoren und einer 5-Jahres Überlebensrate bei den nicht invasiven von 77–100% bzw. bei den invasiven von 43% eine sehr seltene Tumorentität mit einer generell sehr guten Prognose.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden 32 IPMN des Pankreas, alle R0 resiziert, untersucht. Klinische Symptome, die Pathologie und das therapeutische Vorgehen wurden erfasst und ein komplettes maximal 80 Monate umfassendes Follow-up aller Patienten erhoben.
Ergebnisse: Bei 17 männlichen und 15 weiblichen Patienten mit einem medianen Alter von 67,5 Jahren (36–84 Jahre) und der Diagnose IPMN des Pankreas (4 x IPM-Adenom, 15 x IPM-Borderline, 2 x IPM-Karzinom, 3 x IPM-Karzinom mit invasiver kolloidaler (muzinöser) nicht-zystischer Komponente), alle vom „main duct type“, mit einer Lokalisation bei 69% im Pankreaskopf wurde 11 mal eine duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion nach Beger (DEPKR), 10 mal eine pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion (PPPD), 8 mal ein Whipple'sche, zwei mal eine Pankreas-Linksresektion und ein mal eine totale Pankreatektomie durchgeführt. Fünf Patienten mit einem invasiven IPM-Karzinom verstarben an einem Tumorrezidiv (medianes krankheitsspezifisches Überleben 12 Monate). Vier Patienten lebten noch zum Zeitpunkt der Untersuchung rezidivfrei (medianes Follow-up der rezidivfrei Überlebenden 39 Monate). Ein Patient mit einem invasiven IPM-Karzinom zeigte 14 Monate nach Resektion des Primarius eine Lebermetastase und nach weiteren 25 Monaten diffuse Metastasen im Unterleib. Alle Patient mit einem IPM-Adenom und IPM-Borderline Tumor waren zum Zeitpunkt der Untersuchung noch am lebten. Ein Patient mit einem IPM-Borderline Tumor entwickelte 10 Monate nach Resektion ein Lokalrezidiv. Das häufigste Symptom bei allen Patienten waren abdominelle Schmerzen.
Schlussfolgerung: IPMN des Pankreas zeigen ein heterogenes Erscheinungsbild. Ein individuelles therapeutisches Vorgehen ist essentiell.
Keywords: IPMN, Klinik, Pankreas, Prognose, Therapie, intraduktal papillär muzinöse Neoplasie