Z Gastroenterol 2005; 43 - CP18
DOI: 10.1055/s-2005-920351

Langzeitergebnisse nach endoskopischer Adrenalektomie beim Conn-Syndrom

I Gockel 1, A Heintz 2, M Polta 3, T Junginger 4
  • 1Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 2Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 3Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 4Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz

Hintergrund: Der Langzeiteffekt der Adrenalektomie beim aldosteron-produzierenden Adenom der Nebenniere wird kontrovers beurteilt. Ziel unserer Studie war die Analyse der Langzeitverlaufs, insbesondere von Faktoren einer persistierenden Hypertension nach endoskopischer Adrenalektomie beim Conn-Syndrom.

Patienten und Methodik: Im Zeitraum zwischen Februar 1994 bis März 2004 wurden 40 Patienten mit einem Conn-Syndrom endoskopisch adrenalektomiert. Die Patientendaten wurden prospektiv erfasst. Bei allen Patienten erfolgte eine einseitige Adrenalektomie. 23 Patienten (57,5%) waren weiblich, der Altersmedian lag bei 51,7 (31,2–71,4) Jahren.

Ergebnisse: Alle Patienten hatten präoperativ eine arterielle Hypertonie mit einer medianen Dauer von 84 (5–240) Monaten und waren zu 76,3% mit einem Aldosteronantagonisten und zu 85% mit einem spezifischen Antihypertensivum vorbehandelt während 52,6% aller Patienten bei Aufnahme Kaliumpräparate einnahmen. Nach einem Beobachtungsintervall von 45 (7–114) Monaten im Median war bei 100% die Kaliumsubstitution, bei 94,7% der Aldosteronantagonist abgesetzt und bei 60,5% der Patienten die spezifische antihypertensive Medikation reduziert worden. Patienten mit einer Reduktion der spezifischen antihypertensiven Medikation hatten im Vergleich zu Patienten ohne Reduktion eine kürzere präoperative Hypertoniedauer, waren jünger und hatten präoperativ geringere Aldosteronspiegel im Serum.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Adrenalektomie beim Conn-Syndrom führt unmittelbar postoperativ zu einer Normalisierung des Elektrolythaushalts, während der Bluthochdruck im Verlauf bei 60,5% der Patienten beeinflusst wird. Somit kommt der Koexistenz einer essentiellen Hypertonie bzw. einer langen Dauer des präoperativen Bluthochdrucks mit entsprechenden renovaskulären Veränderungen eine wesentliche Bedeutung für den Langzeitverlauf zu.

Keywords: Conn-Syndrom - endoskopische Adrenalektomie - Langzeitverlauf