Z Gastroenterol 2005; 43 - CV27
DOI: 10.1055/s-2005-920323

FDG-PET zum Monitoring der Response bei Patienten mit Plattenepithelcarcinomen des Oesophagus und neoadjuvanter Radiochemotherapie

BL Brücher 1, H Wieder 2, F Lordick 3, K Becker 4, H Stein 1, M Molls 5, R Busch 6, H Höfler 4, M Schwaiger 2, JR Siewert 1
  • 1Chirurgische Klinik des Klinikums rechts der Isar, München
  • 2Nuklearmedizin, Technische Universität München, München
  • 3III.Medizinische Klinik, Technische Universität München, München
  • 4Pathologisches Institut, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München
  • 5Strahlentherapie, TU München, München
  • 6Institut für Statistik und Epidemiologie, TU München, München

Zielsetzung: Die Positronenemissionstomographie mit dem Glucose-Analogon [18F]-Fluoro-deoxyglucose (FDG-PET) nach Neoadjuvanter Radiochemotherapie bei Patienten mit Plattenepithelcarcinom des Oesophagus wurde zur Response-Beurteilung beschrieben. Diese prospektive Studie wurde durchgeführt um den Response mittels FDG-PET mit Endoskopie, Computertomographie (CT) und Histopathologie zu vergleichen und mit Überleben und Auftreten eines Rezidivs zu korrelieren.

Material und Methoden: Hundert-und-fünf Patienten mit histologisch gesichertem ESCC (cT3, cN0/+, cM0) erhielten zwischen 1996 und 2004 eine kombinierte simultane Radiochemotherapie gefolgt von einer Oesophagektomie. Alle Patienten erhielten eine Endoskopie, CT und FDG-PET vor und 3 bis 4 Wochen nach komplettierter multimodaler Therapie. Response mittels Endoskopie und CT wurde nach WHO-Kriterien determiniert. Histopathologischer Response erfolgte nach der Prozentzahl residualer Tumorzellen. Zur Evaluation der FDG-PET wurde der Schwellenwert des Abfalls des SUV (ΔSUVR) von –52%, wie zuvor beschrieben verwendet.

Ergebnisse: FDG-PET Responder (p=0.002), sowie Responder nach Histopathologie (p<0.0001) zeigten ein significant besseres Überleben als Non-Responder im Vergleich zur Endoskopie (p=0.6) oder CT (p=0.1). Die univariate, wie auch die multivariate Regressionsanalyse wiesen den Response mittels Histopathologie (p<0.0001) und FDG-PET (p=0.015) als unabhängige prädiktive Faktoren für das Überleben nach. Keine Korrelation zwischen Response nach Endoskopie, CT oder Histopathologie und Rezidiv-freiem Intervall war aufzeigbar. Metabolische Responder hatten ein signifikant längeres medianes Rezidiv-freies Intervall verglichen zu Non-Responder (p=0.04).

Zusammenfassung: Die Änderungen der metabolischen Tumoraktivität mittels FDG-PET sind unabhängig prädiktiv für das Überleben nach neoadjuvanter Radiochemotherapie bei Patienten mit Plattenepithelcarcinom des Oesophagus. FDG-PET Responder zeigen ein längeres Rezidiv-freies Intervall auf im Vergleich zu Non-Responder.

Keywords: Oesophagus, PET, Response