Z Gastroenterol 2005; 43 - P510
DOI: 10.1055/s-2005-920301

Radiofrequenzapplikation der Therapie der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit–Ergebnisse nach 1 Jahr

PN Meier 1, T Nietzschmann 1, MP Manns 1
  • 1Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Das Radiofrequenzverfahren zur Therapie der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit, die STRETTA-Prozedur, ist ein endoluminales Therapieverfahren, bei der durch thermische Effekte eine Änderungen der Compliance des Bindegewebes und refluxassoziierte Relaxationen des unteren ösophagealen Sphincters resultieren. Wir haben inzwischen 102 Patienten mit diesem Verfahren behandelt.

Von 5/2001 bis 11/2004 unterzogen sich 86 Patienten einer Radiofrequenztherapie, wir berichten über die 1-Jahres-Ergebnisse der ersten 40 Patienten.

Sämtliche Pat. waren therapiesensibel auf Protonenpumpenhemmertherapie und hatten eine langjährige Reflux-Anamnese (2–30 Jahre). Therapiewunsch bestand aufgrund von Unverträglichkeitsbeschwerden und dem Wunsch eine langjährige Medikamententherapie aussetzen zu können. Diagnostisch wurde vor, 6 und 12 Monate nach Therapie neben der Erhebung von klinischen Scores eine Endoskopie, pH-Metrie und Manometrie durchgeführt. Der Eingriff wurde in Sedation nach einen standardisierten Ablauf durchgeführt.

Zum Zeitpunkt der Applikation bestanden bei keinem der 40 Patienten makroskopisch Zeichen der Ösophagitis sowie keine Hernie >2,5cm. Die Sedation bestand aus 5mg Midazolam iv und (median) 660mg Propofol. Komplikationen waren außer kurzzeitigen, analgetikasensiblen Schmerzen nicht zu verzeichnen. Sieben der 40 Pat. (16%) verweigerten follow-up Untersuchungen. Von den verbliebenen Patienten beschrieben 60% die Therapie als hoch-effektiv, 22% teil-effektiv und 18% zeigten keine Besserung Ihrer Beschwerden. Der Druck im unteren ösophagealen Sphincter betrug 10mmHg und zeigte keine Änderung, ösophageale Motilitätparameter waren unverändert. Die totale Refluxzeit fiel von 16% vor auf 8.3% nach Tx (p<0–001), der Medikamenten-Score verbesserte sich signifikant von 7.0 auf 1.5.

Diese Ein-Jahres Therapieergebnisse nach Stretta-Therapie zeigen objektivierbare Besserungen der klinischen Symptomatik, des Medikamentenbedarfs und der pH-Metriedaten. Weitern Untersuchungen notwendig, um eine gezielte Patientenselektion bewerten zu können.

Keywords: Radiofrequenzapplikation, Reflux, endoluminale Therapie