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DOI: 10.1055/s-2005-920295
Schwangerschaft ist kein Risikofaktor für Gallenblasensteine
Hintergrund: Die EMIL-Studie (Echinoccus multilocularis in Leutkirch) ist die erste ultraschallbasierte epidemiologische Untersuchung an einer städtischen Bevölkerung in Deutschland. Prävalenz, Risikofaktoren und die Auswahl des Probandenkollektives für die Cholezystolithiasis werden mit eigenen Ergebnissen und der Literatur verglichen.
Methoden: Im Rahmen dieser prospektiven sonographischen Untersuchung zur Prävalenz von Echinococcus multilocularis wurden 2147 Personen zu Risikofaktoren und Prävalenz von Gallenblasensteinen untersucht. Zur Erfassung der Risikoparameter wurden durchgeführt: ein standardisiertes Interview, Bestimmung von BMI und eine Ultraschalluntersuchung der Gallenblase. Die Auswertungen erfolgten in einem multiplen logistischen Regressionsmodell mit dem Statistikprogramm SAS 8.02.
Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 8,0% (n=171) der 2147 Studienteilnehmer (1111 Frauen, Alter 42,8±12,7 Jahre; 1036 Männer, Alter 42,3±13,1 Jahre) Gallenblasensteine festgestellt. Als Risikofaktoren konnten Alter, Geschlecht, Adipositas sowie eine positive Familienanamnese nachgewiesen werden. Die Risikofaktoren Schwangerschaft (ja/nein) und Anzahl der Schwangerschaften zeigten keinen Einfluss.
Schlussfolgerungen: Alter, Weibliches Geschlecht, Adipositas und die positive Familienanamnese konnten als eigenständige Risikofaktoren bestätigt werden. Schwangerschaft bzw. die Anzahl der Schwangerschaften waren keine Risikofaktoren. Zwischen städtischen und ländlichen Bevölkerungskollektiven gibt es keine Unterschiede für die Gallenblasensteinprävalenz. Der Risikofaktor weibliches Geschlecht wird von der Auswahl der Studienpopulation entscheidend beeinflusst.
Keywords: Epidemiologie, Gallensteine, Populationsauswahl, Risikofaktoren, Schwangerschaft, Ultraschall