Z Gastroenterol 2005; 43 - P497
DOI: 10.1055/s-2005-920286

Sonographische Darstellung von 50 Klatskin-Tumoren mittels Echosignalverstärker

J Bauditz 1, T Schade 1, H Lochs 1, W Wermke 1
  • 1Medizinische Klinik m. S. Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Charité, Campus Mitte, Berlin

Hintergrund: Klatskin Tumore (Cholangiokarzinome der Hepaticusgabel bzw. hiläre Cholangiokarzinome) lassen sich mittels bildgebender Verfahren nur unzureichend darstellen, da die Tumore infiltrativ-stenosierend wachsen und sich das Tumorgewebe gegenüber dem umgebenden Leberparenchym häufig schlecht abgrenzt.

Ziel der Studie: Wir untersuchten in einer prospektiven Studie, ob eine verbesserte Darstellbarkeit hilärer Cholangiokarzinome mittels Echosignalverstärkern möglich ist.

Methoden: 50 Patienten mit histologisch gesichertem hilärem Cholangiokarzinom Bismuth III/IV wurden mittels normaler B-Bild-Sonographie sowie einem Echosignalverstärker untersucht. Bei 27 Patienten benutzten wir Levovist (Power-Doppler Sonographie, 2nd harmonic imaging), bei 23 Patienten erfolgte eine Untersuchung durch Sonovue (CPS, low MI). 33 Patienten erhielten eine Photodynamische Therapie (PDT, Photofrin), 17 Patients wurden mittels Stents behandelt.

Ergebnisse: Nativsonographisch war eine Darstellung und gute Abgrenzbarkeit des Tumors vom umgebenden Lebergewebe bei 21 von 50 (42%) Patienten möglich. Nach Injektion von Echosignalverstärkern ließ sich bei allen Tumoren während der arteriellen Phase die Vaskularisation darstellen. 44/50 (88%) der Tumore waren gefäßarm, 6/50 (12%) Tumoren waren hypervaskularisiert. Während der portalvenösen Phase blieben die Tumoren vom umgebenden Lebergewebe ausgespart, wodurch in allen Fällen (100%) eine scharfe Abgrenzbarkeit vom umgebenden Lebergewebe und Beurteilung der Parenchyminfiltration gegeben war. Durch die normale B-Bild-Sonographie wurde die Tumorgröße regelmäßig unterschätzt. Während des weiteren klinischen Verlaufs traten bei 21/50 (42%) Patienten Lebermetastasen auf, bei 26/50 (52%) kam es zum Auftreten von Ascites.

Schlussfolgerung: Die Sonographie mit Echosignalverstärkern erlaubt eine verbesserte Darstellung von Klatskin Tumoren. Die überwiegende Mehrzahl hilärer Cholangiokarzinome sind gefäßarm.

Keywords: Cholangiokarzinom, Klatskin-Tumor, Levovist, Sonovue