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DOI: 10.1055/s-2005-920262
PEG-Anlage nach Gastropexie in Direktpunktionstechnik–Indikationen und Erfahrungen bei 46 Patienten
Einleitung: Die Anlage in der Fadendurchzugsmethode nach Gauderer ist weltweit die etablierte Methode zur Anlage einer PEG. In etwa 10% der Patienten ist die Passage der inneren Halteplatte aufgrund hochgradig stenosierender Tumoren im Kopf-Hals-Bereich jedoch nicht problemlos möglich, Bougierungen sind komplikationsträchtig, durch Tumorzellverschleppung können Stichkanalmetastasen auftreten. Seit Anfang 2000 liegt ein neues Direktpunktionsset für die PEG-Anlage nach Anlage einer Gastrostomie durch Naht vor (Cliny PEG). In der hier vorliegenden Studie erfassen wir prospektiv Indikationen, technische Durchführung und Erfahrungen mit dem neuen System. Patienten und Methode: Von 05/2003 bis 04/2005 wurde bei 46 Patienten die PEG-Anlage mittels Direktpunktionstechnik nach vorheriger Gastropexie durchgeführt. Bei 70% der Patienten lag eine onkologische Diagnose als Indikation für die PEG vor, bei 20% eine neurologische. Alle Patienten wurden periinterventionell, ca. 30 Tage nach Anlage der PEG zum Wechsel des Gastrotubes auf eine Button-PEG und im weiteren Verlauf durch unsere Ernährungsambulanz nachbeobachtet und hinsichtlich des Auftretens von Komplikationen dokumentiert. Ergebnisse: In allen Fällen gelang die PEG-Anlage komplikationslos, lediglich in einem Fall musste wegen eines technischen Defektes ein neues Gastropexienadelset verwendet werden. Die mittlere Untersuchungszeit für die PEG-Anlage beträgt 15 min [11–25 min.]. Die methodenbedingte 30-Tages-Mortalität betrug 0. Frühkomplikationen im Sinne einer peristomalen Infektion innerhalb der ersten 8 Tage traten bei 4% auf. Weitere 6% entwickelten eine Infektion im weiteren Verlauf. Bei 2 Patienten trat ein Ballondefekt des Gastrotubes auf, der einen vorzeitigen Wechsel des Systems auf einen Button erforderlich machte. Im Rahmen des Buttonwechsels trat einmal eine Fehlplatzierung auf, die eine komplette Entfernung notwendig machte. Zusammenfassung: Mit dem Direktpunktionsset für die PEG-Anlage nach vorheriger Gastrostomie liegt eine sichere Alternativmethode zur klassischen Fadendurchzugsmethode vor, die ihren Stellenwert insbesondere bei Patienten mit hochgradig stenosierenden Tumoren im Kopfhalsbereich und bei Patienten mit dem Wunsch einer frühzeitigen Buttonanlage hat.
Keywords: Direktpunktion, Gastropexie, PEG