Z Gastroenterol 2005; 43 - P381
DOI: 10.1055/s-2005-920164

Radiofrequenzablation solider Lebertumore verursacht eine dramtisch gesteigerte zytolytische Aktivität von T-Lymphozyten

TT Wissniowski 1, D Schuppan 2, M Ocker 1, T Bernatik 1, D Strobel 1, EG Hahn 3, J Hänsler 1
  • 1Medizinische Klinik I der FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany
  • 2BIDM, Harvard Medical School, Boston, USA
  • 3Medizinische Klinik I der FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Einführung:

Radiofreuquenzablation (RFA) ist eine weitverbreitete Therapieoption inoperabler Lebertumore. Es gibt immer merh Hinweise auf auf immunologische Nebeneffekte verursacht von RFA. So zeigten wir in einem VX2 Kaninchenlebertumormodell eine signifikante Aktivierung peripherer tumorspezifische T-Lymphozyten gepaart mit einem signifikant verlängertem Überleben der Tiere (Wissniowski et al. Cancer Res 10/2003). Diese Beobachtungen konnten ebenfalls in Patienten mit HCC, bzw. Lebermetastasen kolorektaler Karzinome bestätigt werden.

Das Ziel dieser Studie war zu klären, ob RFA auch die Zytolyse Aktivität von T-Zellen RFA behandelter Patienten steigert.

Methoden:

12 Patienten (6 mit HCC und 6 mit Lebermetastasen kolorektaler Karzinome) wurden in die Studie aufgenommen. Antikoaguliertes Blut wurde jeweils vor RFA und alle 4 Wochen nach RFA abgenommen. Isolierte periphere mononukleäre Zellen (PBMC) wurden mit HepG2 für HCC Patienten und CaCo für Patienten mit Metastasen 3h in einem Verhältnis 1: 1000 koinkubiert.

Als Parameter für die Zelllyse wurde freigesetzte Adenylatkinase (AK) im Überstand mit einem Luciferase Assay luminometrisch gemessen und als RLU detektiert. Als Kontrollen für maximale Freisetzung diente Triton X 100 und für spontane Freisetzung die Zugabe von reinem Medium zu den jeweiligen Zelllinien.

Resultate:

Spontane Freisetzung war stets <1% der maximalen Freisetzung in allen Experimenten. Verglichen mit der Freisetzung vor RFA ergab sich schon 4 Wochen nach RFA ein 200–400 facher Anstieg: von im Mittel 4,42 RLU (SD=0,68) auf 580,24 (SD=180,91) für HepG2 und 2,62 RLU (SD=0,36) auf 677,15 (SD=138,38) für CaCo Zellen. Dieses Niveau stieg nach 8 Wochen weiter auf 784,96 (SD=181,73) und 954,58 (SD=175,41). Das Signifikanzniveau P war in allen Vergleichsgruppen kleiner 0,001.

Zusammenfassung:

RFA hat neben mechanischer Tumormassenreduktion immunologische Nebeneffekte RFA verursacht nicht nur eine signifikante Aktivierung von tumorspezifischen T-Zellen, sondern auch deren zytotoxische Aktivität Dieser Effekt sollte zur Verweundung in zukünftigen multimodalen Tumortherapien weiter geprüft werden.