Z Gastroenterol 2005; 43 - P378
DOI: 10.1055/s-2005-920161

Die intraperitoneale CEA-Konzentration als prognostischer Faktor beim kolorektalen Karzinom

T Carus 1, H Lienhard 1, S Bollmann 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Krankenhaus Neuwerk, Mönchengladbach

Einleitung: Der CEA-Wert im Serum gilt beim kolorektalen Karzinom als prognostischer Faktor. In unserer CEA-Studiengruppe wird seit dem Jahre 2001 untersucht, welchen Stellenwert die intraperitoneale CEA-Konzentration (CEA-P) im Vergleich zum CEA-Wert im Serum (CEA-S) hat und ob das CEA-P ebenso einen prognostischen Faktor darstellt. Material und Methoden: Bei 227 Patienten (Stand Ende 2004) mit einem kolorektalen Karzinom wurde intraoperativ Peritonealflüssigkeit entnommen und die CEA-Konzentration bestimmt. Die Werte wurden mit dem präoperativen CEA-S verglichen und die Korrelation zum UICC-Stadium, TNM-Stadium und zu weiteren onkologischen Parametern untersucht. Ergebnisse: In den UICC Stadien I und II bestand ein signifikant 2,3 fach höherer Anteil an pathologisch erhöhten CEA-P Werten als im Serum. Im Stadium M0 traten intraperitoneal 1,7 fach mehr pathologische CEA Konzentrationen auf als im Serum. Bei der Auswertung der N-Stadien zeigte sich in beiden Gruppen eine positive Korrelation zwischem dem N-Stadium und der gemessenen CEA Konzentration. Der Anteil an pathologisch erhöhten CEA Konzentrationen war hoch signifikant größer, wenn Lymphknoten-Metastasen vorlagen. Weiterhin traten pathologische CEA-P Konzentrationen hoch-signifikant häufiger im Stadium L1 als im Stadium L0 auf. 35 Patienten mit dem UICC Stadium I und II wurden als Subgruppe analysiert. Tumorrezidive traten bei 20% der Patienten dieser Subgruppe mit einem pathologisch erhöhten CEA-P auf. Dieses war 1,6 fach häufiger als bei einer pathologischen CEA-S Erhöhung mit 12,5% Rezidiven. Schlussfolgerung: Bei den Parametern, die ein fortgeschrittenes Tumorstadium klassifizieren (UICC III, UICC IV u.a.) bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen dem CEA-S und dem CEA-P. In den frühen Tumorstadien (UICC I, UICC II, M0, N0) zeigte sich ein signifikant höherer Anteil an pathologisch erhöhten CEA-P Werten im Vergleich zum CEA-S. Das vermehrte Auftreten von Rezidiven bei pathologisch erhöhten CEA-P Konzentrationen spricht für dessen Wert als prognostischer Faktor beim kolorektalen Karzinom.

Keywords: CEA intraperitoneal, Kolorektales Karzinom, prognostischer Faktor