Einleitung: Die Überexpression von COX–2 und eine verstärkte Bildung von Gastrin spielen eine
wichtige pathogenetische Rolle in der rektalen Karzinogenese. Ziel unserer Studie
war es, zu prüfen, welche Effekte die Therapie mit einem spezifischen COX–2-Hemmer
(Celecoxib) auf die Bildung von Progastrin und Gastrin, Expression der apoptoseregulierenden
Proteine und NFkappaB im rektalen Karzinom ausübt. 20 Patienten mit Rektumkarzinom
wurden in diese Studie rekrutiert. Als Kontrolle diente ein gesundes Kollektiv (n=20).
Die Patienten mit Rektumkarzinom wurden zwei Wochen mit Celecoxib (2×200mg pro Tag)
behandelt. Die Biopsien wurden vor und unmittelbar nach der Therapie aus dem Tumor
und aus nicht tumoröser Colonschleimhaut endoskopisch entnommen. Die mRNA- und Proteinexpression
für COX–2, apoptoseregulierende Proteine (Bcl–2, Survivin) wurde mittels RT-PCR und
Western Blot analysiert. Die Proteinexpression von NFkappaB-p65 wurde in nukleären
Extrakten gemessen. Der Progastrin -und Gastrinserumspiegel wurde mit Radioimmunoassay
gemessen. Ergebnisse: Sowohl die Progastrinserumspiegel als auch die Gastrinserumspiegel waren signifikant
höher bei den Patienten mit Rektumkarzinom als bei den Kontrollen. Die Behandlung
mit Celecoxib führte zu einer deutlichen Senkung der Serumkonzentration und des Tumorgehaltes
von Progastrin. Gleichzeitig zeigte sich eine deutliche Reduktion der Proteinexpression
des antiapoptotischen Bcl–2 und Survivin im rektalen Tumor. Der Spiegel von proinflammatorischen
Cytokinen (TNFalpha, IL–8) war signifikant erhöht bei Patienten mit Rektumkarzinom
im Vergleich zu den Kontrollen und sank signifikant nach der Therapie mit CLX. Gleichzeitig
beobachteten wir nach der CLX-Therapie eine Reduktion der aktiven Form von NFkappaB-p65
in nukleären Extrakten aus dem Tumorgewebe. Schlussfolgerung: 1. Gastrin und seine Vorstufen (Progastrin) sind an der rektalen Karzinogenese beteiligt.
2. Die Therapie mit den COX–2-Hemmern führt zu einer Reduktion der Expression von
proapoptotischen Proteinen und der Gastrinbildung im Tumorgewebe. 3. COX–2-Hemmer
üben einen inhibitorischen Effekt auf die NFkappaB-Aktivität im rektalen Karzinom
aus
Keywords: COX-2 Inhibitor, Gastrin, Rektumkarzinom