Z Gastroenterol 2005; 43 - P320
DOI: 10.1055/s-2005-920103

Endosonographische und histopathologische Untersuchungen zur Modifikation der TNM-Klassifikation des extrahepatischen Gallengangskarzinoms

D Domagk 1, J Menzel 2, C Poremba 3, R Diallo 3, C Schleicher 4, A Bankfalvi 5, HE Gabbert 3, W Domschke 2
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik B, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster
  • 2Medizinische Klinik und Poliklinik B, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Münster
  • 3Pathologisches Institut der Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • 4Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • 5Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie des UK Münster, Münster

Hintergrund: Die Diskrepanz zwischen ausgezeichneten Ergebnissen der Endosonographie mittels intraduktalen Ultraschalls bei der Beurteilung extrahepatischer Gallengangskarzinome und der Unfähigkeit, unterschiedliche Wandschichten–wie durch die TNM-Klassifikation propagiert – endosonographisch darzustellen, ist bisher unzureichend untersucht worden. In einer prospektiven Studie wurde deshalb die endosonographische Bildgebung mit den entsprechenden histopathologischen Schnitten verglichen.

Methodik: Wir untersuchten mittels Minisonden-Endosonographie unmittelbar zuvor resezierte Whipple-Präparate. Anschließend erfolgte eine histopathologische und immunhistochemische Analyse der formalinfixierten und paraffineingebetteten Präparate. Um unsere Hypothese zu festigen, wurden in einem zweiten Studienabschnitt weitere archivierte Fälle ebenso detailliert betrachtet.

Ergebnisse: Verschiedene Wandschichtungen der extrahepatischen Gallenwege, wie durch die TNM-Klassifikation vorgegeben, existieren nach unseren Ergebnissen nicht. Zudem ist eine Unterscheidung zwischen einer Invasion der Malignome über die extrahepatischen Gallenwege hinaus (T2) und einer Infiltration des Pankreas (T3)häufig nicht möglich. Die hochauflösende Minisonden-Endosonographie bestätigt die Schwierigkeit, verschiedene Wandschichtungen der Gallenwege darzustellen.

Schlussfolgerungen: Wie schwierig eine Neubeurteilung der TNM-Klassifikation ist, zeigt ein Vergleich der englischsprachigen Version mit der deutschsprachigen Ausgabe der neuen, überarbeiteten Auflage der TNM-Klassifikation. Während in der englischsprachigen Fassung die meisten Korrekturen richtigerweise erfolgt sind, werden in der deutschsprachigen Ausgabe weiterhin verschiedene Wandschichtungen beschrieben. In Kontrast zu der aktuellen TNM-Klassifikation müsste nach unseren Ergebnissen allerdings noch eine Zusammenfügung der T2- und T3-klassifizierten Tumore erfolgen, um eine Klarstellung und eine verbesserte Reproduzierbarkeit des histopathologischen Stagings zu gewährleisten.

Keywords: Gallenwegskarzinom, IDUS, Intraduktaler Ultraschall, Staging, TNM-Klassifikation