RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2005-920033
Budesonid induziert komplette Remission bei Autoimmunhepatitis
Hintergrund: Prednisolon (PRD) und Azathioprin (AZA) werden zur Therapie bei Autoimmunhepatitis (AIH) empfohlen. Das vorwiegend lokal in der Leber wirksame Budesonid (BUD) wird als eine mögliche Therapieoption diskutiert. Vorliegende Daten erlauben keine Beurteilung der Wirksamkeit von BUD.
Ziel: Die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit von BUD wurden bei Patienten mit AIH untersucht.
Patienten und Methoden: Zwischen 2002 und 2004 wurden 44 Patienten [(F: M=28: 16; Alter: 44 Jahre (18–68 Jahre)] mit AIH mit BUD (Budenofalk®) behandelt. Bei zehn Patienten lag ein Überlappungssyndrom zwischen der AIH und einer cholestatischen Lebererkrankung [(primär biliäre Zirrhose (n=8) oder primär sklerosierende Cholangitis (n=2)] vor.
Ergebnisse: Bei 27 Patienten, die BUD als Primärtherapie erhielten, konnte in 17 Fällen (63%) eine komplette klinische und biochemische Remission (CR) erzielt werden. 5 Patienten (15%) sprachen nicht auf die Therapie an. Von den 17 Patienten mit Second-line Therapie hatten 15 eine CR. Insgesamt wurde eine CR in 73% der Fälle und eine PR in 14% der Patienten beobachtet. Therapieversagen (n=6) wurde vor allem bei Patienten mit Leberzirrhose (n=4) gesehen. BUD-bedingte Nebenwirkungen wiesen vor allem Patienten mit fortgeschrittener Leberfibrose auf.
Schlussfolgerungen: BUD induziert komplette Remission in der Mehrheit der Patienten mit AIH, und seine Wirkung ist mit der von PRD vergleichbar. Das Vorliegen einer Leberzirrhose ist für den Therapieerfolg ungünstig und mit einer erhöhten Häufigkeit von Nebenwirkungen assoziiert.
Keywords: Autoimmunhepatitis, Budesonid, Nebenwirkungen, Remission