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DOI: 10.1055/s-2005-919898
PET-CT als diagnostische Alternative in der Differenzierung von entzündlichen und narbigen Stenosen beim Morbus Crohn?
Einleitung: Die Unterscheidung zwischen entzündlichen und narbigen Darmstenosen beim M. Crohn ist teilweise schwierig, aber wichtig für therapeutische Entscheidungen. Kriterien zur Beurteilung der Entzündungsaktivität sind neben Laborparametern endoskopische und bildgebende Verfahren (MRT- und CT-Sellink). Beim M. Crohn mit alleiniger Dünndarmbeteiligung fehlt eine typische CRP-Erhöhung trotz entzündlicher Aktivität häufig, auch Befunde der bildgebenden Diagnostik sind oft nicht eindeutig. Durch Kombination des CT's mit dem FDG-PET steht ein neues Verfahren zur Diagnostik und Lokalisation stoffwechselaktiver Prozesse zur Verfügung. Unsere retrospektive Analyse untersucht die Korrelation von PET-CT und endoskopischen Befunden sowie dessen Stellenwert für Therapieentscheidungen. Methotik: Untersuchungsergebnisse von 14 Patienten mit histologisch nachgewiesenem M. Crohn und Darmstenosen unterschiedlicher Lokalisation wurden retrospektiv hinsichtlich der Korrelation von endoskopisch-histologischen, laborchemischen und radiologischen Befunden im Vergleich zum PET-CT (PET-CT Scanner Biograph Sensation 16, Siemens) analysiert. 10 der 14 Patienten hatten Stenosen des terminalen Ileum oder Colon, welche der endoskopischen Untersuchung zugänglichen waren. 4 Patienten hatten endoskopisch nicht erreichbare Dünndarmstenosen. Ergebnisse: Die histologisch-endoskopischen Befunden korrelierten gut mit den PET-CT-Ergebnissen. Bei widersprüchlichen Befunden zwischen Laborchemie und radiologischer Bildgebung war das PET-CT hilfreich zur Differenzierung zwischen entzündlichen und narbigen Stenosen sowie zur Therapieentscheidung hinsichtlich Start bzw. Fortführung einer immunsuppressiven Therapie. Bei endoskopisch nicht zugänglichen Dünndarmstenosen gab das PET-CT Hinweise auf Lokalisation und Aktivität des entzündlichen Prozesses. Patienten mit einer vermehrten Nuklidanreicherung im PET-CT sprachen allgemein gut auf eine anti-inflammatorische Therapie an. Diskussion: Das PET-CT liefert wichtige Hinweise zur Unterscheidung von entzündlichen und narbigen Stenosen beim M. Crohn. Sein Stellenwert bei einer Therapieentscheidung zwischen medikamentöser und operativer Behandlung muss im Rahmen von prospektiven Studien geklärt werden.
Keywords: Dünndarmstenose, Morbus Crohn, PET-CT