Bisher galt als Goldstandard in der Therapie des Barrett-Carcinoms die subtotale Oesophagektomie mit zervikaler Magentransposition. Bei drastischer Zunahme der Häufigkeit des Adenocarcinoms der distalen Speiseröhre in den letzten Jahren hat sich als Alternative zur Operation bei frühzeitiger Diagnose eines mukosalen Adenocarcinoms die endoskopische Mukosaablation etabliert. Die limitierte Oesophagusresektion nach Merendino, ursprünglich als Antireflux-Operation vorgesehen, kann beim Frühcarcinom als Alternative zur subtotalen Oesophagusresektion sowie zur Mukosaablation angesehen werden.
Seit November 2001 wurde in unserer Klinik bei insgesamt 8 Patienten transabdominal eine distale Oesophagofundektomie mit en-bloc Lymphadenektomie und Kontinuitätswiederherstellung durch ein gestieltes Jejunuminterponat mit intramediastinaler Anastomose nach Merendino durchgeführt. Bei allen Patienten handelte es sich histologisch um ein T1N0-Carcinom, lediglich bei einem Patienten war eine Revision wegen Perforation nach Pyloromyotomie am 8. postoperativen Tag erforderlich. Die Liegedauer betrug im Median 16 Tage.
Damit steht als Alternative zur subtotalen Oesophagusresektion und zur endoskopischen Abtragung beim T1-Frühcarcinom eine operative Alternative mit niedriger Morbidität und Letalität insbesondere beim Submucosa-Frühcarcinom mit möglichen Lymphknotenmetastasen zur Verfügung. Durch diesen limitierten Eingriff ist eine lokale Lymphadenektomie gewährleistet, ebenso gelingt eine sichere chirurgische Refluxprophylaxe. Sollte sich intraoperativ wider Erwarten ein fortgeschrittenes Carcinom oder nicht tumorfreie Schnittränder zeigen, ist zudem eine Erweiterung des Eingriffes möglich.
Keywords: Barrett-Frühcarcinom, Merendino