Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-919786
Helicobacter pylori induzierte Foxp3+ Regulatorische T-Zellen in der menschlichen und murinen Magenmukosa
Helicobacter pylori infiziert mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und induziert hierbei die Entwicklung von peptischen Geschwüren, MALT Lymphomen und Magenkarzinomen. Die Ursachen für die lebenslange Persistenz des Keimes im menschlichen Magen sind nicht bekannt. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass H. pylori eine Infiltration der Magenmukosa mit regulatorischen T-Zellen (Treg) induziert, welche potente Suppressoren der anti-mikrobiellen Immunantwort sind. Nach Infektion von C57Bl/6 Mäusen mit dem mausadaptierten H. pylori Stamm SS1 kam es zu einer ausgeprägten Infiltration der Magenmukosa mit CD4+/CD25+ Treg-Zellen. Parallel hierzu stieg die Expression des Treg-Zell Markers Foxp3 im infizierten Mausmagen. Bei der Untersuchung von Magenbiopsien (108 Patienten) war die Expression von Foxp3 bei infizierten Patienten um das 10–100 fache erhöht, verglichen zu nicht-infizerten Personen. Desweiteren zeigte sich, dass Patienten, die eine ausgeprägte Treg-Zell Antwort hatten, wesentlich dichter durch H. pylori kolonisiert wurden. Dies legt nahe, dass Treg-Zellen das bakterielle Überleben im menschlichen Magen fördern. Virulente, H. pylori Stämme, welche eine Cag-Pathogenitätsinsel besitzen (CagA+ Stämme) induzierten eine verstärkte regulatorische Treg-Zell Antwort. Dies erklärt möglicherweise die hohe Prävalenz von CagA+ Stämmen in der Population (65%). Treg Zellen bedingen zumindest zum Teil die Unfähigkeit des Immunsystems, den Keim zu eliminieren, woraus die chronische Persistenz resultiert. Immunevasion durch Induktion einer regulatorischen T-Zell Antwort, mit einer stammspezifischen Modulation des Ausmaßes dieser Antwort spiegelt die exzellente, über Tausende von Jahren der Ko-Evolution erreichte Adaptation von H. pylori an den Menschen wieder.
Keywords: Immunantwort, helicobacter, regulatorische T Zellen