Fragestellung: Bei Patienten mit pharmakoresistenten, fokalen Epilepsien werden unterschiedliche
Untersuchungsverfahren herangezogen, um die zu resezierende, epileptogene Region zu
bestimmen. Ziel dieser Studie ist es, den Beitrag des MEG zur Fokuslokalisation in
der prächirurgischen Diagnostik darzustellen.
Methoden: Es wurden 84 epilepsiechirurgisch behandelte Patienten mit präoperativem Videomonitoring
und MEG-Untersuchung eingeschlossen. Von diesen Patienten wurden 95% an einem, 5%
an 2 Lappen operiert.
A. Retrospektiv wurde untersucht, bei wie vielen Patienten die Befunde von MEG, Anfallsemiologie
sowie interiktualem und iktualem EEG jeweils nur auf einen anatomischen Lappen lokalisierten.
B. Weiter wurde untersucht, in wie vielen Fällen das MEG-Ergebnis Information über
den Ort des epileptischen Fokus lieferte, wenn der interiktuale und/oder iktuale EEG-Befund
des Patienten auf mehr als einen Lappen hinwies oder keinen Befund ergab.
Ergebnisse: Ein nicht eindeutiges Untersuchungsergebnis entsprach nie genau dem/den operierten
Lappen!
Das Ergebnis „kein Befund“ ergab sich bei fehlender interiktualer bzw. iktualer Aktivität.
A. siehe Tab.1
Modalität
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kein Befund (Anzahl)
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Lokalisationsbefund (Anzahl)
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davon: eindeutig 1 Lappen (%)
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nicht eindeutig >1 Lappen (%)
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MEG
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27
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57
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84%
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16%
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Anfallssemiologie
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11
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73
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48%
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52%
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Interiktuales EEG
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7
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77
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64%
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36%
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Iktuales EEG
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13
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71
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72%
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28%
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B. Interikt. EEG: Von 35 Patienten mit nicht eindeutigem oder keinem Befund hatten
42% einen eindeutigen Befund im MEG
Iktuales EEG: Von 33 Patienten mit nicht eindeutigem oder keinem Befund hatten 52%
einen eindeutigen Befund im MEG
Bei 20 Patienten fand sich weder im interiktualen noch im iktualen EEG ein eindeutiger
Befund. Bei 50% dieser Patienten ergab der MEG-Befund eine eindeutige Lokalisation.
Schlussfolgerungen: Das MEG lokalisierte in einem hohen Anteil der Untersuchungen innerhalb eines anatomischen
Lappens. Wenn interiktuales und/oder iktuales EEG keinen eindeutigen Befund ergaben,
konnte das MEG in der Hälfte der Fälle weiterführende Fokushinweise liefern. Dies
spricht dafür, dass das MEG in der prächirurgischen Epilepsiediagnostik einen wesentlichen
Beitrag zur Fokuslokalisation liefert.