Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2005; 15 - A38
DOI: 10.1055/s-2005-917896

Quantifizierung und Bewertung lokaler Immobilisationsosteoporosen

W Menke 1, K Kuhn 1, N Gepting 1
  • 1Johannesbad Saarschleife AG & Co. KG, Mettlach-Orscholz

Fragestellung: Die Quantifizierung lokaler Minderung der Knochenfestigkeit kann unter verschiedensten Aspekten klinisch relevant werden. Postoperativ stellt sich bei Entlastung an der betroffenen Extremität sehr rasch eine Minderung der Knochendichte ein, die beispielsweise bei zementlosen Hüftendoprothesen deutlich über 10% des Ausgangswertes hinaus gehen kann. Dies kann sowohl im Hinblick auf therapeutische und rehabilitative Maßnahmen wie auch zur prognostischen Beurteilung von Bedeutung sein.

Methode: Als Untersuchungsmethode wurde die quantitative Ultraschallmessung (QUS) an der Ferse verwendet mit dem Gerät Achilles Insight der Firma GE Medical Lunar. In einer Voruntersuchung wurde bei gesunden Probanden ohne zurückliegende Verletzung und Immobilisationen eine bilaterale Messung der Knochensteifigkeit an der Ferse vorgenommen.

Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde bei Patienten die zur Rehabilitation nach Verletzungen und Operationen eine mindestens 6-wöchige Phase der Immobilisation bzw. Entlastung hinter sich hatten, eine bilaterale Messung mittels QUS an beiden Fersen vorgenommen. Ausschlusskriterien waren zurückliegende Verletzungen an Fuß und Sprunggelenk, operative Behandlung bzw. Immobilisationen der Gegenseite, neurologische Krankheitsbilder mit Belastungsstörungen sowie bekannte Osteoporosen. Im Rahmen der statistischen Aufbereitung wurde neben der deskriptiven Statistik eine Korrelationsrechnung erstellt, in die als Parameter u.a. auch die Dauer der Immobilisationsphase einbezogen wurde.

Ergebnis: Die Auswertung der Vorstudie ergab eine hohe Korrelation der bilateralen Messung der Knochensteife an beiden Fersen in der Gruppe der gesunden Probanden. Der Seitvergleich in der Patientengruppe ließ eine signifikante Minderung der Knochensteifigkeit der Ferse, der immobilisierten Extremität erkennen, die mit der Dauer der Immobilisationsphase und dem Alter korrelierte.

Diskussion: Mit der Quantifizierung lokaler immobilisationsbedingter Osteoporosen steht ein Messparameter zu Verfügung mit dem sich die Gebrauchsminderung, aber auch die Minderbelastbarkeit quantifizieren lässt und der darüber hinaus auch eine prognostische Bewertung der Rehabilitation erlaubt.

Literatur:

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