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DOI: 10.1055/s-2005-917884
Assessmentverfahren in der Inkontinenztherapie
Fragestellung: Der Vortrag gibt eine Übersicht über die derzeit vorhandenen Assessmentverfahren im Rahmen der konservativen Therapie der Harn- und Stuhlinkontinenz bei Frauen und Männern.
Methode: Zur Evaluation der Miktions- bzw. Stuhlgangsrate, Nykturie sowie der Anzahl der inkontinenten Ereignisse ist der Miktionskalender ein validiertes Instrument. Gleichzeitig dient er zur Ein- und Ausfuhrkontrolle und kann verwendet werden zum Toilettentraining bei Dranginkontinenz. Verschiedene Fragebögen (z.B. Gaudenz) ermöglichen die Unterscheidung zwischen Drang- und Stressharninkontinenz. Der Vorlagenwiege- bzw. Padtest in den verschiedenen Ausführungen ist sinnvoll zur Bestimmung des Ausmaßes des Urinverlustes und damit auch zur Therapiekontrolle verwendbar.
Einfache gynäkologische Untersuchungsmethoden wie der QTip- oder Spiegelhubtest geben eine grobe Einschätzung der Beckenbodenkraft, sind jedoch seit der Standardisierung der digitalen Beckenbodenbeurteilung nicht mehr notwendig.
Die digitale Beckenbodenbeurteilung erfolgt vaginal in der Rückenlage bzw. rektal in der Seitenlage und ist einfach erlernbar. Hierbei kann die Muskelmasse im Seitenvergleich sowie Muskelkraft beurteilt werden. Die Muskelkraft des Beckenbodens wird in Anlehnung an die Kraftgrade nach Janda mit Einteilung nach Schüssler bestimmt, zusätzlich können Triggerpunkte ertastet werden. Das intravaginal bzw. rektale Oberflächen-EMG ermöglicht neben der Messung des Ruhetonus die Bestimmung der Anstiegsgeschwindigkeit, Höhe, Dauer, Variabilität der Anspannung und Abfallsgeschwindigkeit der Beckenbodenaktivität. Die Anomanometrie als auch die Urodynamik sind teure und aufwendige Verfahren deren Nutzen v.a. in der Differentialdiagnostik und Operationsvorbereitung liegen.
Der Ultraschall erlaubt die Darstellung der Organe des kleinen Beckens mit zusätzlich dynamischen Informationen während verschiedener Aktivitäten (Bauchpresse, Beckenbodenanspannung, Husten).
Ergebnis: Der Vortrag wird darüber hinaus das klinikspezifische Assessment vorstellen.