Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2005; 15 - A2
DOI: 10.1055/s-2005-917860

Messung der Wirbelsäulenbeweglichkeit mittels Ultraschall

E Atabas 1, IH Pages 1
  • 1Physikalische und Rehabilitative Medizin, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen

Fragestellung: Die Beweglichkeit aller Wirbelsäulenabschnitte am Menschen mittels der Neutral-Null-Methode ist aufgrund des komplexen Aufbaus der Wirbelsäule nicht präzise möglich. Fehlhaltung oder Fehlbelastung können beschrieben aber nicht quantitativ bestimmt werden. Es sollte untersucht werden, in wieweit Wirbelsäulenbeweglichkeit mittels ultraschallgestützter Hautdehnungsmessung bestimmt werden kann.

Methode: Es wurden an 10 gesunden Probanden mit einem durchschnittlichen Alter von 30,2±10,64 Untersuchungen zur Wirbelsäulenbeweglichkeit durchgeführt. Hierzu wurde das Bewegungsaufzeichnungs- und Bewegungsanalysesystem sonoSens (friendly sensors AG, Jena) eingesetzt. Zuerst wurde eine Kalibrierung der Wirbelsäulenstatik und im Anschluss eine Messung der Wirbelsäulenbeweglichkeit mit Flexion, Extension, Lateralflexion und Rotation aller Wirbelsäulenabschnitten vorgenommen. Diese Daten geben relative Bewegungsstörungen in Relation zur Statikmessung an.

Ergebnis: Es zeigten sich für die Wirbelsäulenabschnitte BWS und LWS beidseits normale Werte. Im HWS-Bereich konnte eine Differenz von 19,2±9,22% bei Lateralflexion nach rechts im Vergleich zu 12,8±7,05% bei Lateralflexion nach links festgestellt werden. Des weiteren zeigte die HWS-Rotation einen Unterschied von 19,8±6,49% bei Rechtsrotation und 14,9±6,37% bei Linksrotation. Die Ergebnisse waren statistisch nicht signifikant.

Diskussion: Die Ultraschallmessung scheint eine gute Methode zur Bewertung von Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule zu sein. Die Differenz bei der HWS-Beweglichkeit könnte auf Fehlhaltung und/oder Fehlbelastung zurückzuführen sein.