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DOI: 10.1055/s-2005-917858
Inzidenz von lobulären Mammakarzinomen unter Hormonersatztherapie an der Universitäts-Frauenklinik Basel über 10 Jahre
Zielsetzung: Die Inzidenz unter Hormonersatztherapie (HRT) an Mammakarzinomen (MK) zu erkranken, ist geringgradig erhöht. Dabei ist unklar, ob es sich um eine generelle Zunahme aller MK handelt, oder ob die Zunahme durch eine Untergruppe verursacht wird. Dies hat insofern klinische Relevanz, als invasiv lobuläre Mammakarzinome (LMK) sowohl sonografisch als auch mammografisch schwieriger zu diagnostizieren sind als invasiv duktale Mammakarzinome (DMK). Dabei fällt ins Gewicht, dass die radiologische Dichte des Brustgewebes unter HRT erhöht ist.
Materialien und Methoden: In einer Fallkontrollstudie untersuchten wir ein Kollektiv von 715 Frauen, die im Zeitraum von 1995 bis 2004 an einem MK erkrankten und an der Universitäts-Frauenklinik Basel behandelt wurden. Davon wurden 81 Fälle (Carcinoma in situ, Lymphome, Sarkome, Cystosarcoma phylloides) ausgeschlossen.
Statistik: exakter Test nach Fischer
Ergebnisse: In unserem Kollektiv (never, current und past users) zeigt sich im untersuchten Zeitraum ein unverändertes Vorkommen von DMK, während sich beim LMK ab 1999 eine tendentiell abnehmende Inzidenz findet. Wurden 481 (75.8%) Frauen nie substituiert, waren 153 (24.2%) Frauen bei Diagnosestellung current oder past users.
Das Risiko für die Entwicklung eines LMK unter HRT war im Vergleich zu den never-users um 8,9% erhöht (p=0.0716). Das Risiko für die Entwicklung eines DMK unter HRT war im Vergleich zu den never-users um 10.6% erniedrigt.
Zusammenfassung: In unserem Kollektiv war die Häufigkeit des LMK bei current und past users einer HRT erhöht.