Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-917855
Endokrine Regulation der Endothelin-A-Rezeptor (ETAR) Expression beim Mammakarzinom
Zielsetzung: In vorausgehenden Studien konnten wir zeigen, dass der ETA-Rezeptor bei einem Großteil der Mammakarzinome überexprimiert wird und dass die Expression mit aggressiveren Tumoren und einem schlechteren Überleben assoziiert ist. Interessanterweise haben wir jedoch eine positive Korrelation der ETAR-Expression und des Östrogenrezeptor-Status beim Mammakarzinom beobachtet. Ziel dieser Studie war, eine potentielle endokrine Regulation der ETAR-Expression beim Mammakarzinom zu untersuchen.
Materialien und Methoden: Zu diesem Zweck haben wir bei vier etablierten humanen Mammakarzinom-Zellinien den Einfluss von Östradiol (E2; 75nM) bzw. Antiöstrogenen (Tamoxifen 1µM –100nM; Faslodex 1µM –0,01µM) oder Aromataseinhibitoren (Anastrozol 1µM, Letrozol 0,1µM –100µM) auf die ETAR mRNA-Expression untersucht. Ferner haben wir die Effekte des ETAR-Antagonisten Atrasentan (ABT-627, Abbott Laboratories, IL, USA; 1µM) alleine und in Kombination mit dem Antiöstrogen Faslodex auf die Migration dieser Zellinien in vitro bestimmt.
Ergebnisse: Die Inkubation mit E2 führte zu einem Anstieg der ETAR mRNA-Expression, während Antiöstrogene und Aromatasehemmer eine deutlich verminderte ETAR-Expression bewirken. Die Migration der Mammakarzinom-Zellen konnte durch den ETAR-Antagonisten Atrasentan signifikant gehemmt werden. Die migrationshemmende Wirkung war der von Faslodex vergleichbar. Interessanterweise zeigte sich ein additiver Effekt von Atrasentan und Faslodex mit einer bis zu 60% verringerten Migration der Zellen durch Kombination beider Substanzen.
Zusammenfassung: Unsere Daten deuten auf eine endokrine Regulation der ETAR-Expression beim Mammakarzinom hin. Ferner kann die Migration der Mammakarzinom-Zellen durch ETAR-Inhibition gehemmt werden. Dieser Effekt ist durch Kombination mit Faslodex noch deutlich zu steigern, so dass die kombinierte Östrogenrezeptor- und ETAR-Inhibition eine klinisch interessante Strategie zur Therapie des Mammakarzinoms darstellen könnte.