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DOI: 10.1055/s-2005-917845
Sentinel-Lymphknotenbiopsie beim Mammakarzinom: Aussagekraft des Schnellschnitts und Stellenwert der Immunhistochemie
Zielsetzung: Ist die Biopsie des Sentinel-Lymphknotens (SLN) metastasenfrei, ist ein Verzicht auf eine axilläre Lymphonodektomie zur Reduktion der postoperativen Morbidität in Erwägung zu ziehen. Wir untersuchten den prädiktiven Wert der Schnellschnittuntersuchung des SLN beim Mammakarzinom. Anschließend wurde die Detektionsrate von Mikrometastasen und isolierten Tumorzellen (ITC) bestimmt sowie deren Voraussagekraft für den Status der axillären Lymphknoten (NSLN).
Material und Methoden: Untersucht wurden SLN von 90 klinisch nodal-negativen Patientinnen. Bei 80 wurde eine axilläre Lymphonodektomie angeschlossen.
Eine Hälfte der SLN wurde im Schnellschnitt untersucht, anschließend wurden von beiden Hälften jeweils drei Paraffinschnittstufen im Abstand von 200µm angefertigt (jeweils H&E-Färbung und immunhistochemische Reaktion gegen Cytokeratin (CK-ICH)). Ebenso wurden die NSLN bearbeitet.
Ergebnisse:
Gefrierschnitte der Sentinel-Lymphknoten enthielten bei 22/87 Patienten Metastasen (25,3%). Nach Paraffineinbettung lag eine Metastasierung in 34/87 Fällen (39%) vor, somit ergibt sich eine korrekte Vorhersagerate für die intraoperative Diagnostik von 86% und eine Falsch-Negativ-Rate von 35,3%.
Durch die CK-IHC wurden weder in SLN noch in NSLN zusätzliche Mikrometastasen (>0,2mm) entdeckt, ITC wurden in SLN in 15/90 Fällen (16,7%) und in NSLN in 5/80 Fällen (6,3%) gefunden.
Der Lymphknotenstatus der NSLN wurde anhand der SLN-Untersuchung in 79/80 Fällen richtig vorhergesagt, womit sich eine Falsch-negativ-Rate von 3% ergibt.
Zusammenfassung:
Die Schnellschnittuntersuchung des SLN erspart vielen Patientinnen eine zweite Operation bei einer korrekten Diagnosevorhersagerate von 86%.
Die Anwendung der CK-IHC für SLN scheint in der täglichen Diagnostik nicht notwendig, da das Auffinden von ITC in SLN nicht zu einer signifikanten Steigerung von entdeckten NSLN-Metastasen führt.