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DOI: 10.1055/s-2005-917840
Identifizierung neuer Östrogenrezeptor-β Splicevarianten in humanen Mammakarzinomzellen
Zielsetzung: Seit der Klonierung des humanen Östrogenrezeptor (ER) β Gens und seines ersten Transkriptes ERβ1 wurde eine überraschend große Anzahl von Splicevarianten dieser mRNA identifiziert. Das Ziel dieser Studie war die Klonierung von „full length“ ERβ Splicevarianten, um diese in in vitro Transfektionsstudien hinsichtlich ihrer Funktion für die zelluläre Antwort auf Östrogene, Antiöstrogene und Östrogenentzug zu untersuchen.
Materialien und Methoden: RNA aus MDA-MB-231 Mammakarzinomzellen wurde präpariert und in RT-PCR Reaktionen unter Verwendung der spezifischen ERβ Primer 5'-CAAGGCCGGTGTGTTTATCT-3' und 5' GGCGTCACTGAGACTGTGG-3', welche den kompletten ERβ1 ORF aus 8 codierenden Exons umfassen, eingesetzt.
Ergebnisse: Der RT-PCR Ansatz resultierte in der Amplifizierung einiger Fragmente unerwarteter Größe, die daraufhin in den Vektor pTARGET inseriert und sequenziert wurden. Die Sequenzierung ergab, dass uns die Klonierung zweier bislang unbeschriebener ERβ Splicevarianten gelungen war, die sich durch die Deletion der Exons 1,2 und 5 (ERβ Δ 1/2/5) beziehungsweise der Exons 1, 2, 5 und 6 (ERβ Δ 1/2/5/6) auszeichnen. Das Design neuer RT-PCR Primer mit Bindungsstellen an den Grenzen zwischen Exon 0 und Exon 3 und an der Grenze zwischen Exon 3 und 6 beziehungsweise 3 und 7 erlaubte uns den Nachweis dieser neuen Splicevarianten nicht nur in MDA-MB-231 Zellen, sondern auch in OVCAR-3 und BG-1 Ovarialkarzinomzellen. Hingegen konnte in MCF-7 und SK-BR-3 Mammakarzinomzellen nur eine sehr schwache Expression dieser Splicevarianten detektiert werden.
Zusammenfassung: Es ist uns gelungen, die beiden bisher unbeschriebenen Splicevarianten ERβ Δ 1/2/5 und ERβ Δ 1/2/5/6 aus der ERα-negativen Mammakarzinomzelllinie MDA-MB-231 zu klonieren und in Expressionsvektoren zu inserieren. Die Transfektion von Mammakarzinomzellen, welche diese Splicevarianten nicht exprimieren, mit diesen Konstrukten wird die Untersuchung ihrer Funktion in vitro erlauben.