Zielsetzung: Das Vorliegen einer Mammafistel bedeutet für die betroffenen Patientinnen häufig
eine erhebliche chronische Belastung und Einschränkung der Lebensqualität, resultierend
in rezidivierenden Entzündungen, oft einhergehend mit Abszessbildung. Folge sind wiederholte
operative Eingriffe mit unbefriedigenden kosmetischen Ergebnissen. In der Mehrzahl
ist die Mammafistel mit einer Retraktion der Mamille (primär oder sekundär) auf der
betroffenen Seite kombiniert. Das Management der Mammafistel ist ein klinisch relevantes
Thema, welches jedoch nur unzureichend in der Literatur repräsentiert ist.
Material und Methoden: In der vorliegenden Studie wurden die seit 1995 behandelten 100 Patientinnen retrospektiv
mittels Fragebogen zu ihrem Krankheitsverlauf befragt und die Antworten statistisch
ausgewertet.
Ergebnisse: Dargestellt wird das operative Verfahren der Fistelexstirpation im entzündungsfreien
Intervall mit Elevation der Mamille sowie die postoperativen Ergebnisse im Follow-up.
Erhoben wurde desweiteren die subjektive Belastung der Patientinnen.
Zusammenfassung: Die adäquate Behandlung der Mammafistel ist die Fistelexstirpation, ggf. in Kombination
mit Mamillenelevation im entzündungsfreien Intervall. Eine antibiotische Abdeckung
und die Gabe von Prolaktinhemmern als begleitende medikamentöse Therapie scheint sinnvoll.
Durch diesen therapeutischen Ansatz kann der Circulus vitiosus von rezidivierenden
Entzündungen mit entsprechenden Folgeerscheinungen durchbrochen werden.