Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A139
DOI: 10.1055/s-2005-917808

Erweiterte Indikationen der TMG-Lappenplastik zur autologen Brustrekonstruktion

T Schoeller 1, G Wechselberger 1
  • 1Univ. -KLinik für Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Grundlagen: Derzeit beschränken sich die Möglichkeiten des autologen mikrochirurgischen Brustaufbaus in der Routine auf Gewebe aus dem Unterbauch (entweder in Form des TRAM-, DIEP-, oder PUP-flaps) oder die obere Glutealregion (superior gluteal perforator-flap). Ein Nachteil allen diesen Entnahmestellen gemeinsam ist die auffällige Lage der Narbe. Im Gegensatz dazu liegt die Narbe nach Entnahme eines dorso-medialen Oberschenkellappens (in Form eines TMG-Lappens) äußerst versteckt in der natürlichen Beugefalte des Oberschenkels innenseitig, mit Auslaufen in der Infraglutealfalte.

Methodik: Von 8/2002 bis 5/2005 wurden 68 Brustrekonstruktionen mittels TMG-Lappenplastik durchgeführt. Bei 9 Patienten wurde eine bilaterale Rekonstruktion mit zwei TMG-Lappen durchgeführt, bei 8 Patienten wurde eine bilaterale TMG-Lappenplastik zur Rekonstrution einer Brust durchgeführt, bei zwei Patienten wurde ein Konturdefekt nach brusterhaltender Therapie mit einem TMG-Lappen korrigiert. Bei 27 Patienten wurde eine unilaterale Rekonstruktion mit nur einem Lappen erzielt. In zwei Fällen wurde die TMG-Lappenplastik zur Sekundärrekonstruktion verwendet bei allen übrigen Patienten handelte es sich um eine skinsparing Mastektomierekonstruktion.

Ergebnisse: In der Serie zeigte sich ein Lappenverlust. Die ästhetische Ergebnisse der Rekonstruktion waren weitgehend zufriedenstellend. Ebenso die Ergebnisse der Entnahmestelle, die weder ein funktionelles Defizit aufwiesen noch eine postoperative Konturasymmetrie oder Sensibilitätsstörung.

Schlussfolgerungen: Der TGM-Lappen stellt für ausgewählte Patienten eine ideale Alternative zu den bisherigen Rekonstruktionsmöglichkeiten dar und ist sogar in einzelnen Fällen als 1. Wahl zu bevorzugen. Wir sind überzeugt, dass sich diese Methode in der Brustrekonstruktion in den kommenden Jahren etablieren wird sowohl ob der technischen Einfachheit der Lappenpräparation als auch wegen der günstigen Entnahmemorbidität.