Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A138
DOI: 10.1055/s-2005-917807

Erfahrungen mit der Skin-sparing Mastektomie

A Schneitter 1, V Schwendinger 1, M Widschwendter 1, S Braun 1, T Frede 2, E Müller-Holzner 1, T Schoeller 3, G Wechselberger 3, C Marth 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innsbruck, Tirol
  • 2Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Radiologie II, Innsbruck, Tirol
  • 3Universitätsklinik für Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Plastische Chirurgie, Innsbruck, Tirol

In der Therapie des Mammakarzinoms stellt die modifiziert radikale Mastektomie weiterhin eine häufig durchgeführte Operation dar. Trotz Brusterhaltungsraten bis zu 80% verbleibt bei einem relevanten Anteil von Frauen die Notwendigkeit, eine mutilierende Operation durchzuführen. Aus diesem Grund sind Alternativen, die ein optimales onkologisches, aber auch plastisches Ergebnis erzielen, anzustreben. Eine interessante Möglichkeit besteht in der hautschonenden Mastektomie mit Durchführung einer simultanen plastisch-chirurgischen Rekonstruktion.

Am Brustgesundheitszentrum Tirol wurden in den Jahren 2002–2005 bei 57 Patientinnen eine simultane Skin-sparing Mastektomie durchgeführt. Die Indikationen zur Mastektomie waren mehrherdige invasive und in situ, sowie ausgedehnte Karzinome mit teils extensiver intraduktaler Komponente. Zusätzlich wurden zwei Frauen mit bilateraler Skin-sparing Mastektomie includiert, die aufgrund einer positiven Familienanamnese bzw. nachgewiesener Mutation für Mammakarzinom – Suszeptibilitätsgene (BRCA-1/BRCA-2) durchgeführt wurde.

Die überwiegende Mehrzahl der Patientinnen wurde mit einem freien Lappen aus dem Musculus gracilis sowie dem Unterbauch wieder aufgebaut. Insgesamt mussten bei sieben Patientinnen eine Explantation durchgeführt werden, wobei das Ergebnis großteils durch eine sekundäre Rekonstruktion wieder hergestellt wurde. Sowohl von den Patientinnen, als auch den betreuenden Ärzten wurde das kosmetische Ergebnis als gut bis sehr gut klassifiziert. Im Nachbeobachtungszeitraum von druchschnittlich 19 Monaten, ist bisher ein Lokalrezidiv aufgetreten. Bei einer Patientin sind inzwischen Fernmetastasen nachgewiesen worden.

Die hautschonende Mastektomie mit gleichzeitiger Brustrekonstruktion ist eine exzellente Alternative zur radikalen Mastektomie. Unsere Ergebnisse bestätigen eine außerordentlich geringe Lokalrezidivrate bei gleichzeitigen exzellenten Ergebnissen.