Einleitung: Im Rahmen der komplementären Mammadiagnostik haben interventionelle Methoden, wie
die sonographisch gesteuerte Hochgescheindigkeitsbiopsie ihren festen Stellenwert.
Die objektive und valide Bestimmung molekularer Faktoren, wie beispielsweise der Hormonrezeptor-
oder HER2/neu Status, jedoch, welche für die individuelle Therapieentscheidung, wie
der primären Chemotherapie, von großer Bedeutung sind, stellt nach wie vor eine große
Schwierigkeit dar.
Material und Methoden: Wir haben ein Proteinanalysesytems entwickelt, das die gleichzeitige hochempfindliche
Messung einer Reihe von Parametern erlaubt, die eine klinische Bedeutung als prädiktive
oder prognostische Faktoren beim Mammakarzinom besitzen (Hormonrezeptoren,Her-2/neu,
EGF-Rezeptor, VEGF-Formen und VEGF-Rezeptoren, uPA, uPA-Rezeptor, uPA-Inhibitor).
Grundlage des Verfahrens sind farbkodierte Partikel, an denen Analyt-spezifische Antikörper
immobilisiert werden. Nach Bindung eines zweiten spezifischen Antikörpers mit Fluoreszensmarkierung
erfolgt eine Durchflussmessung, bei der neben dem Analyt-spezifischen Signal jeder
Partikel durch seine Farbe identifiziert wird.
Ergebnisse: Im Rahmen von Vorversuchen an 200 Patientinnen wurden die Ergebnisse aus immunhistochemischen
Untersuchungen mit dem entsprechenden Signal im oben beschriebenen Luminex-Assay verglichen
und dessen diagnostische Validität bestätigt.
Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass kleinste Gewebevolumina, wie sie für Stanzbiopsate
typisch sind, ausreichen, eine multiparametrische Analyse durchzuführen. Infolgedessen
verspricht diese Methode, eine umfassende molekularbiologische Charakterisierung eines
Tumors zu liefern, welche eine individuelle, der jeweiligen Tumorentität entsprechende
Therapieplanung ermöglicht.