Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A99
DOI: 10.1055/s-2005-917768

Ist die semilunäre Schnittführung bei der BET noch Standard?

S Krebs 1, L Paas 1, F Wolff 1
  • 1Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland

Die semilunäre Schnittführung galt lange als optimaler und eleganter Zugang für eine brusterhaltende Segmentresektion bei Mammakarzinom.

Dabei kommt es häufig, insbesondere wenn für ein Maximum an lokaler Sicherheit und pathologischer Diagnostik die Resektion einer Hautinsel erforderlich ist, zur Deviation der Mamille. Oft sind durch diese Technik Defektdeckungen nur unzureichend durchführbar, und es resultieren kosmetisch störende Hauteinziehungen.

Anhand des Vortrages sollen die Vorteile der radiären Schnittführung dargestellt werden. Es kann aufgezeigt werden, dass durch diese meist ovalär angelegte Umschneidungsform eine großflächige Hautinsel mit großzügiger Gewebeblockentnahme unter Erhalt der Brustform und der Mamillenposition ermöglicht wird. Diese Schnittführung ermöglicht eine unproblematische Adaptation des die Resektionshöhle umgebenden Gewebes zur Defektdeckung, womit ein hohes Maß an innerer Kosmetik erreicht wird.

Durch eine geschickte, an die Brustform angeglichene Schnittführung ist häufig eine aufwendige Defektfüllung, z.B. durch einen Latissimus-dorsi-Flap vermeidbar, was auch im Hinblick auf die Lebensqualität der Patientin nach der Operation bedeutsam ist.

Wenn beispielsweise eine Defektfüllung mittels LDF nicht ausreichend erscheint, wird von einigen Operateuren die zusätzliche Einlage von Implantaten favorisiert. Diese Methode erscheint diskussionsbedürftig, da eine erforderliche Strahlentherapie das kosmetische Ergebnis schmälert, aus therapeutischer Sicht aber nicht aus diesem Grund auf sie verzichtet werden sollte.