Ziel: Die optimale Lokalisation der Patentblauinjektion wird aktuell noch untersucht. Das
Ziel dieser Studie war die Evalutation zweier verschiedener Injektionstechniken für
die Lymphographie zur Darstellung des axillären Wächterlymphkoten (SLN) bei Patientinnen
mit Stadium I und II Mammakarzinom.
Rekrutierung und Methoden: 214 Patientinnen mit Mammakarzinom im Stadium I oder II (Tumorgröße 5–40mm) erhielten
nach stanzbioptisch histologisch gesicherten und operablen Brustkrebs die Wächterlymphknoten
(SLN) Bestimmung. 5–10 Minuten vor Inzision und Extirpation des SLN wurden jeweils
2ml Patentblau entweder subareolär (n=120, Gruppe 1) oder subdermal/peritumoral (n=94,
Gruppe 2) injiziert. Nach Identifizierung des SLN erhielten alle Patientinnen eine
axilläre Lymphknotendissektion. Alle entnommenen axillären Lymphknoten wurden histologisch
mittels Hämatoxilin-Eosin- und immunhistochemischer Färbung untersucht.
Ergebnisse: Beide Gruppen sind vergleichbar in der Altersverteilung, Art der vorangegangenen
Biopsie, Tumorgröße, Lokalisation und Histologie. Die mittlere Anzahl der identifizierten
SLN war 3,1 (range 1.12) in Gruppe 1 und 1,6 (range 0–4) in Gruppe 2. Die SLN Detektionsrate
war 91,66% in Gruppe 1 und 80,9% in Gruppe 2. Die Falsch-Negativ-Rate war 5,45% in
Gruppe 1 und 9,2 in Gruppe 2. Ausschließlicher Befall des SLN lag bei 8,18% der Gruppe
1 und bei 15,47% bei Gruppe 2 vor.
Schlussfolgerung: Diese Studie demonstriert eine höhere SLN Identifikationsrate, niedrigere Falsch-Negativ-Rate
und rasche Erlernbarkeit der subareolären Patentblauinjektion. Sie ist einfach durchzuführen,
insbesondere bei nicht palpablen Tumoren, und sie behindert die Operation durch Verfärbung
des peritumoralen Gewebes nicht. Die Simplizität und Exaktheit der subareolären Injektion
vermag auch die in der Literatur beschriebenen variablen Ergebnisse der üblicherweise
durchgeführten subdermal/peritumoralen Methode zu reduzieren.
Key Words: Wächterlymphknoten, subareoläre Injektion, Patentblau, Mammakarzinom