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DOI: 10.1055/s-2005-917754
Ärztliches aktives Kostenmanagement onkologischer Therapien reduziert Medikamentenkosten um -83,4% in zwei Jahren unter Beibehaltung des Therapiestandards
Zielsetzung: Aufgrund eines erheblichen finanziellen Verlustes in 2002 mussten die Kosten onkologischer Therapien für unsere Abteilung deutlich gesenkt werden. Teure innovative Zytostatika, eine Untererstattung der Kosten, und zunehmender finanzieller Druck durch begrenzte Ressourcen trugen zum Problem bei. Wir berichten über die 2-Jahresergebnisse eines ärztlichen aktiven Kostenmanagement-Modells an einer deutschen Universitätsfrauenklinik. Materialien und Methoden: Innerhalb von 2 Jahren wurden über 4.000 onkologische Zyklen individuell und prospektiv bezüglich von Kosten und Erstattung analysiert und – falls kostendeckend – in unserer Onko-Einheit durchgeführt und – falls nicht – zur Durchführung an einen niedergelassenen Onkologen überwiesen. Hauptziel war die Kostenreduktion ohne die Anzahl der Zyklen und den Therapiestandard abzusenken. Ergebnisse: In Abhängigkeit verschiedener Faktoren wurde für jede Patientin ein kostendeckender Abrechnungsweg gefunden. Von 2002–2004 konnten die Kosten für Medikamente so um 83,4% oder 778.339 € reduziert werden, wobei die Anzahl der durchgeführten Chemozyklen nur um -5,3% von 1797 auf 1701 absank. Alle Ursachen für das vorherige Defizit wurden erkannt und abgestellt. Die Schulden wurden zurückgezahlt und die Neueinstellung von Mitarbeitern und Investitionen war möglich. Zusammenfassung: Mit diesem ersten aktiven Kostenmanagementmodell von und für Ärzte können onkologische Therapien auf maximalem Therapielevel sogar in einer Universitätsklinik kostendeckend durchgeführt werden ohne den Therapiestandard zu reduzieren. Obwohl dies Modell zur Optimierung der Kostendeckung in Deutschland entwickelt wurde, so ist es universell anwendbar.