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DOI: 10.1055/s-2005-917745
Neurinom als Differentialdiagnose des Lokalrezidiv eines Mammakarzinoms – sonomorphologische Kriterien
Problemstellung: Neurofibrome der Brust werden als sehr selten und gelegentlich im Zusammenhang mit einer Neurofibromatose der Haut beschrieben. Auch in den meisten Publikationen werden sie ausschließlich in Zusammenhang mit einem M. Recklinghausen aufgeführt
Methoden: Es wird über eine 74-jährige Patientin mit palpablen Herdbefunden der linken Thoraxwand bei Z. n. Ablatio berichtet. Vor 12 Jahren erfolgte die Mastektomie mit Axilladissektion aufgrund eines Mammakarzinoms links. Nachfolgend erhielt die Patientin über 5 Jahre Tamoxifen.
Ergebnisse: Jetzt fielen im Bereich der Ablationarbe und in der vorderen Axillarlinie zwei Knoten mit einem palpatorischen Durchmesser von jeweils ca. 1cm auf.
Sonographisch zeigten sich diese Herdbefunde bei einer Größe von 0,9×0,9×0,5cm und 0,7×0,5×0,2cm, unscharf begrenzt, homogen echoarm, mit unverändertem retrotumorösem Schallverhalten. Bei Verdacht auf Lokalrezidive wurde die Feinnadelaspirationszytologie angeschlossen, wobei jedoch keine atypischen Zellen nachgewiesen werden konnten.
Bei deutlicher Diskrepanz des klinisch – sonographischen und des zytologischen Befundes wurde die diagnostische Exstirpation nach sonographischer Markierung durchgeführt. In der histologischen Untersuchung fanden sich mehrere, unterschiedlich große Neurofibrome ohne Anhalt für ein Tumorrezidiv.
Schlussfolgerungen: Bei klinisch und sonomorphologischem Verdacht auf Lokalrezidiv eines Mammakarzinoms nach Ablatio sollte die Differentialdiagnose Neurofibrom/ Narbenneurinom in Betracht gezogen werden, da die sonographischen Kriterien keine Dignitätsunterscheidung zulassen. Die Konsequenz bleibt also nach minimal-invasiver Diagnostik die offene Biopsie.