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DOI: 10.1055/s-2005-917741
Lebensqualität bei Brustkrebs: Erfassung der individuellen Lebenssituation und Wünsche der Patientinnen
Zielsetzung: Eine Vielzahl von Fragebögen dienen der Erfassung der Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen. Ziel unserer Untersuchung ist es, die subjektive Selbsteinschätzung der Lebensqualität, die aktuell relevanten Lebensbereiche sowie die Wünsche der Patientinnen zu erheben, um mögliche Zusammenhänge aufzuzeigen. Fernziel wäre eine maßgeschneiderte psychoonkologische Behandlung hinsichtlich Indikation und Art der Intervention.
Material und Methoden: Es wurden bislang 30 Patientinnen mit Erstbehandlung eines operablen Mammakarzinoms erfasst. Auf einer Skala (0–100%)dokumentierten sie ihre selbsteingeschätzte Lebensqualität zum Zeitpunkt der Erstbehandlung. In Anlehnung an den SeiQuol wurden relevante Lebensbereiche abgefragt. Außerdem gab es das Angebot, drei Wünsche frei zu formulieren.
Ergebnisse: In der Auswertung der Daten wurden die Patientinnen hinsichtlich der selbsteingeschätzten Lebensqualität in zwei Kollektive (≤50% bzw. >50%) eingeteilt.
Im Kollektiv der als schlecht empfundenen Lebensqualität (n=11) standen die Sorgen, insbesondere bezüglich Familie und Partnerschaft, aber auch existenzielle (Arbeitsplatz, Finanzen) und sexuelle Nöte bis hin zur Identitätskrise im Vordergrund. In der Wunschliste wurde am häufigsten Gesundheit genannt, für sich, aber auch für die Angehörigen; des Weiteren wurden Frieden, innere Ruhe und Entspannung gewünscht, jedoch auch ganz konkrete Dinge, wie im Meer baden, Urlaub mit dem Ehemann, Leben auf einem Pferdehof. Das Kollektiv mit der höheren Lebensqualität (n=19) nannte zwar ebenfalls Partner und Familie als die relevantesten Lebensbereiche, jedoch war die Perspektive positiver bzw. balancierter. Die Wunschliste war dem ersten Kollektiv vergleichbar.
Zusammenfassung: Die Betrachtung individuell relevanter Lebensbereiche von Brustkrebspatientinnen ist hilfreich für das Verständnis ihrer subjektiv empfundenen Lebensqualität; zugleich bietet sie einen Ansatzpunkt zur Lebensqualitätssteigerung.