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DOI: 10.1055/s-2005-917733
DCIS der männlichen Brust
Nur 1% aller Mammakarzinome betreffen den Mann, wobei das Häufigkeitsmaximum im Vergleich zu Frauen mit dem 62. –67. Lebensjahr ca. 10 Jahre später auftritt und die linke Brust bevorzugt wird. Alle von der weiblichen Brustdrüse der Frau bekannten Karzinome lassen sich auch in der Mamma virilis finden, wobei die intraduktalen Neoplasien etwa 5–15% aller Brustkrebsfälle beim Mann ausmachen.
Die klinischen, mammographischen und sonographischen Kriterien des intraduktalen Mammakarzinoms des Mannes und die Notwendigkeit der minimal-invasiven Diagnostik sollen im Folgenden dargestellt werden.
Es wird über einen 48-jährigen männlichen Patienten mit einem DCIS der linken Brust berichtet. Palpatorisch als flächiger Tastbefund, mammographisch als Verdichtung (BI-RADS IV) und sonographisch als unklar, eher maligne (sono-analog BI-RADS IV)beschrieben, wurde durch Stanzbiopsie der Verdacht auf ein DCIS geäußert. Die diagnostische Exstirpation, im Sinne einer subkutanen Mastektomie, ergab dann eine atypisch duktale Hyperplasie und ein DCIS (low grade) bei Gynäkomastie. Das DCIS war kleiner als 15mm, pathomorphologisch non high grade ohne Nekrosen aber Richtung mamillenwärts nur 3mm im Gesunden entfernt. Daraufhin ist die Nachresektion unter Mitnahme des Mamillen-Areola-Komplexes und Angleichung der Gegenseite sowie die Radiato links empfohlen worden. Aufgrund der ausgeprägten Gynäkomastie und des adipösen, feminisierten Habitus sollte sich eine endokrinologische und andrologische Diagnostik anschließen, die der Patient aber ablehnte.
Da der Brustkrebs beim Mann sehr selten und ein in-situ Karzinom kaum auftreten, ist die minimal-invasive Diagnostik jedes unklaren Befundes der männlichen Brust unbedingt notwendig, gegebenenfalls ist dann eine weitere Therapie indiziert.