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DOI: 10.1055/s-2005-917732
Positiver Vorhersagewert in der kurativen Mammographie und Mammasonographie
Zielsetzung:
Überprüfung der positiven Vorhersagewerte in der kurativen Mammographie und Mammasonographie hinsichtlich des histologischen Nachweises von Malignität nach erfolgter Biopsieempfehlung.
Materialien und Methode:
Von 3 Radiologen einer Gemeinschaftspraxis wurden insgesamt 4600 Patientinnen mammographisch und 3500 mammasonographisch untersucht. Bei 92 Patientinnen wurde aufgrund eines Verdachts auf ein Mammakarzinom (BIRADS- Klassifikation IV oder V) eine histologische Abklärung empfohlen. Von 74 dieser 92 Patientinnen (80,4%) konnte der histologische Befund erhalten werden.
Ergebnisse:
Der positive Vorhersagewert (ppV) betrug global (für Mammographie und Mammasonographie) 74% (Mammographie 62%, Mammasonographie 70,8%).
In 10 Fällen (hiervon 2 Fälle mit DCIS) konnte das Karzinom ausschließlich in der Mammasonographie erkannt werden.
In 2 Fällen konnte das Karzinom ausschließlich in der Mammographie erkannt werden.
Bei 18 der 55 Karzinome konnte mammographisch Mikrokalk gesehen werden.
Zusammenfassung:
In der deutschen Mammographiestudie von 1994 werden für die Screening-Mammographie ppV-Werte von 26–42% angegeben. Die von uns ermittelten ppV-Werte für die kurative Mammographie lagen mit 62% deutlich höher. Die Ursache hierfür dürfte eine erhöhte Prävalenz von Mammakarzinomen in dem vorselektiertem „kurativen“ Kollektiv sein. Vergleiche des ppV-Wertes in der kurativen Mammographie mit ppV-Werten der Screeningmammographie sind daher kritisch zu betrachten. Auffällig ist eine deutliche Steigerung der ppV-Werte durch den Einsatz der Mammasonographie, die im Vergleich zur Mammographie insgesamt bessere Ergebnisse zeigte.