Zielsetzung: Experimentelle Evaluierung des Risikos, malignes Gewebe bei der 8G-SVAB in den Aspirationsbehälter
zu verlieren und auf diesem Wege eine mammograpisch suspekte oder unklare Läsion “falsch
negativ“ zu beurteilen.
MM: Die Aspirationsflüssigkeit von 92 Biopsien wurde von einem Pathologen zytologisch
untersucht im Hinblick auf den Gehalt an zellulären/epithelialen Strukturen, malignen
Zellen und Verkalkungen. Ausserdem wurde die Blutungsmenge mit der Histologie der
Präparate verglichen, um einen Zusammenhang der Blutungsmenge mit der Histologie zu
untersuchen.
Ergebnisse: Die histologischen Ergebnisse waren: 15 DCIS, 6 ADH, 2 ALH, 4 LCIS, and 7 ID-Ca.
In keinem der Fälle mit benigner Histologie der Präparate konnte in der Aspirationsflüssigkeit
der Nachweis maligner Zellen geführt werden. In 42% der Biopsien mit malignem Ergebnis
der Histologie wurde auch in der Flüssigkeit der Nachweis maligner oder suspekter
Zellen geführt. Die am häufigsten nachgewiesenen Zellen waren Fettzellen (40%), Brustepithelien
(32%), Stromazellen (12.5%), und Hautepithelien (3%). In 10% aller Fälle konnten keinerlei
zelluläre Strukturen nachgewiesen werden. In 2 Fällen mit Verkalkungen in den Präparaten
wurden auch in der Flüssigkeit Verkalkungen nachgewiesen. Die durchschnittliche Blutungsmenge
war 18ml (5–80). Das Ausmaß der Blutung zeigte keine Korrelation zu der Histologie
der Präparate, allerdings höhere Werte bei jüngeren Patientinnen und bei kräftigen
Mastopathien.
Schlussfolgerung: Die Wahrscheinlichkeit eines “falsch negativen“ Ergebnisses aufgrund eines in den
Aspirationsbehälter abgesaugten Präparates ist sehr gering. In Fällen mit sehr starker
Blutung und fehlendem Mikrokalknachweis in den Präparaten trotz mammographisch entfernten
Verkalkungen sollte diese billige Zusatzuntersuchung durchgeführt werden. Das Ausmaß
der Blutung scheint keinen Zusammenhang mit der Dignität zu haben.