Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A28
DOI: 10.1055/s-2005-917697

HER2-Überexpression: Korrelation von IHC und FISH an 622 Mammakarzinomen. Ergebnisse der HER 2002-Multicenter-Studie

A Dellmann 1, H Arnholdt 1, R Bollmann 1, H Gabbert 1, L Lübbe 1, P Möller 1, R Moll 1, KJ Neis 1, U Raute-Kreinsen 1, U Störkel 1, K Donhuijsen 1
  • 1Institute für Pathologie: Braunschweig, Augsburg, Bonn, Düsseldorf, Cottbus, Ulm, Marburg, Saarbrücken, Bielefeld, Wuppertal

Ziel: Evaluation HER2-amplifizierter Fälle bei immunhistochemisch (IHC) 2+ und 3+

Tumoren im multizentrischen Vergleich.

MM: Zu 622 Mamma-Ca-Fällen (553 Primärtumoren, 69 Metastasen) aus 10 Pathologie-

instituten wurden folgende Ergebnisse evaluiert und korreliert: Tumortyp, Grad,

Rezeptorstatus, HER2-Onkoprotein-Überexpression mit Antikörper CB11 Ventana (20%)

und A4085 DAKO (80%). Alle Fälle wurden nach einheitlichem Protokoll mit der

FISH-Methode bzgl. einer HER2-Genamplifikation untersucht und zwar 60% mit

dem PathVysion-Kit (Abbott, FISH positive Amplifikation: Anzahl Genkopien HER2/Anzahl Chromosom17>2) und 40% mit dem Inform-Kit (Ventana).

Ergebnisse: Von 387 IHC 2+ Tumoren waren 22,5% FISH positiv. Von 233 IHC 3+ Karzinomen waren 87,6% FISH positiv. FISH positive Fälle waren bei den IHC 2+ Fällen mit dem PathVysion-Kit in 20,8% und mit dem Inform-Kit in 25,0% nachweisbar, während ihr Anteil bei den IHC 3+ Tumoren bei 88,4% mit PathVysion-Kit und bei 86,3% mit dem Inform-Kit lag. Die HER2 Amplifikation der IHC 3+ Fälle variierte für 9 Institute zwischen 80% und 100%, streute allerdings erheblich stärker in der IHC 2+ Gruppe.

Zusammenfassung: HER2 IHC 3+ und HER2-Amplifikationen zeigen eine hohe Korrelation, die auch im multizentrischen Vergleich zu validen Ergebnissen führt. Eine signifikant geringere Korrelation für IHC 2+ Fälle unterstreicht die Notwendigkeit einer FISH-Analyse, die möglichst standardisiert erfolgen muss.