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DOI: 10.1055/s-2005-917694
Bayerisches Mammographie-Screening: Erfahrungen und Ergebnisse der ersten zwei Jahre
Zielsetzung:
Mit dem Start des Bayerischen Mammographie-Screenings (BMS) wurde 2003 erstmals in Deutschland eine Infrastruktur für ein qualitätsgesichertes Früherkennungsprogramm in einem großen Flächenstaat geschaffen. Wir berichten über aktuelle Ergebnisse der laufenden epidemiologischen Evaluation nach den Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung des Mammographie-Screenings.
Materialien und Methoden
Im BMS werden umfangreiche Daten zur gesamten Befundungskette von der Anamnese, über die Mammographie, bis zum definitiven Ergebnis einer gegebenenfalls notwendigen diagnostischen Klärung erhoben. Die gesamte Dokumentation erfolgt „online“ in einer Client-Server-Datenbank. Dies ermöglicht zeitnahe, detaillierte Analysen zu zahlreichen Leistungsindikatoren.
Ergebnisse:
Bis April 2005 hatten mehr als 120.000 Frauen am BMS teilgenommen. Die Wiedereinbestellungsquote zur diagnostischen Klärung verdächtiger mammographischer Befunde betrug 3,3%. Die Brustkrebsentdeckungsrate lag in der Größenordnung des Dreifachen der Inzidenz in der Screening-Population. Das Verhältnis von malignen zu benignen Befunden bei Exzisionsbiopsien betrug 2,1 zu 1. Der DCIS-Anteil an allen dokumentierten Malignomen betrug 27%, der Anteil nodalnegativer Karzinome 77%. Mehr als zwei Drittel der dokumentierten invasiven Karzinome (38%) waren kleiner als 10mm, 70% kleiner als 15mm.
Zusammenfassung:
Die Ergebnisse zu allen untersuchten Leistungsindikatoren dokumentieren die hohe Qualität des BMS. Für die zweite Jahreshälfte 2005 ist ein erster Abgleich mit den Daten der klinischen Krebsregister in Bayern geplant. Dieser wird dann auch Aussagen zu Intervallkarzinomen ermöglichen.