Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A21
DOI: 10.1055/s-2005-917690

Erste Ergebnisse zur Prädiktion der neoadjuvanten Therapie mit dem TEC-Schema mittels semi-quantitativer gesamtgenomischer Expressionsanalyse

B Brandt 1, U Vogt 2, N Tidow 3, U Bosse 4, D Kemming 5, U Bonk 6, Y Ergönenc 7, H Adigüzel 8, CM Schlotter 9
  • 1Institut für Tumorbiologie, Hamburg, Deutschland
  • 2European Laboratory Association, Ibbenbüren, Deutschland
  • 3Genesys Lab, Münster, Deutschland
  • 4Osnabrück, Deutschland
  • 5Hamburg, Deutschland
  • 6Bremen, Deutschland
  • 7Herne, Deutschland
  • 8Herne, Deutschland
  • 9Klinikum Ibbenbüren, Frauenklinik, Ibbenbüren, Deutschland

Aus dem Biopsiematerial der neoadjuvanten Chemotherapiestudie mit dem Schema Docetaxel/Epirubicin/Cyclophosphamid (TEC-Schema) wurden Genexpressionsprofile mit dem neuen Human Genome Survey Microarray (HGSM, Applied Biosystems) mit dem Ziel prädiktive Genexpressionsprofile zu ermitteln durchgeführt. Das HGSM umfasst ca. 36000 Sonden für nahezu alle menschlichen Gene und kann so die mRNA Expression dieser Gene semi-quantitiativ mit einer hohen Reproduzierbarkeit und Spezifität (98,8%) bestimmen.

Die neoadjuvante TEC-Therapiestudie der Phase II wurde für Patienten mit Mammakarzinomen klinisch apparativ ≥ 1,5cm oder dem Vorliegen eines inflammatorischen Mammakarzinoms aufgelegt. Es sollen insgesamt 40 Patientinnen in die Studie eingeschlossen werden. 22 Patientinnen wurden bereits eingeschlossen und befinden sich in der klinischen Evaluierung. Aus diesem Kollektiv sind bereits erste Ergebnisse erzielt worden, dabei zeigte sich, dass ein Genexpressionsprofil bestehend aus 43 Genen die Patientinnengruppen mit kompletter Remission (CR), partieller Remission (PR) und Progression unter Therapie (PD) vollständig trennt. Die Trennung zwischen CR- und PD-Gruppe war dabei von größeren Expressionsunterschieden gekennzeichnet, als die zwischen PR- und PD-Gruppe. Daneben zeigte sich aber, dass Gene spezifisch nur in der PR-Gruppe allerdings mit geringer Intensität exprimiert wurden. Eine vergleichbare Trennung der Therapieresponsegruppen konnte mit etablierten Parametern wie Östrogenrezeptor, Progesteronrezeptor, HER2/neu, uPA oder PAI-1, die simultan auf dem HGSM bestimmbar sind, nicht erzielt werden.

Der Einsatz der semi-quantitative Expressionsanalyse mithilfe des neuen Human Genome Survey Microarrays scheint für die Prädiktion des TEC-Schemas ein Potenzial zu haben. Der Abschluss der klinischen Evaluation der Studie unter Einschluss von 40 auswertbaren Patientinnen wird dazu weitere wichtige Daten liefern können.