Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A9
DOI: 10.1055/s-2005-917678

Das digitale Mamma-Zentrum: Optimierte Diagnostik aus einer Hand

V Barth 1, J Herrmann 1
  • 1Interdisziplinäres Mammazentrum Esslingen, Institut für Mammadiagnostik, Esslingen a. N., Deutschland

Zielsetzung:

Moderne Mammadiagnostik wird erleichtert, wenn sämtliche Module (Mammographie, Sonographie, Kernspintomographie, Feinnadelaspiration u.a.) digitalisiert und miteinander vernetzt sind. Dies ermöglicht „Diagnostik aus einer Hand“ und reduziert die Rate falsch-positiver und -negativer Befunde.

Methodik:

Im Institut für Mammadiagnostik des Interdisziplinären Mammazentrums Esslingen (IMZE) sind digitale Fullfield-Mammographien, ein hochauflösendes Ultraschallgerät, Kernspintomographie und Feinnadelaspiration miteinander vernetzt. Zusätzlich werden in das Mamma-PACS durch einen angeschlossenen hochauflösenden Scanner konventionelle Voraufnahmen eingelesen. Das Drucken von Aufnahmen z.B. für Operationen ist möglich. Patientenbilder, Ergebnisse des Sentinel-Verfahrens und klinische Befunde bzw. Entlassungsberichte werden eingescannt und stehen in einem separaten Server allen Disziplinen des IMZE zur Verfügung.

Ergebnisse:

Das volldigitalisierte Mammainstitut funktioniert fehlerfrei. EDV-Abstürze gab es nach 14monatiger Bearbeitungszeit nicht. Die Bildqualität der digitalen Fullfield-Mammographie ist vergleichbar mit der analogen. Die eingescannten Bilder können problemlos mit den volldigitalen verglichen werden. Das Auffinden von Voraufnahmen ist in Sekundenschnelle möglich. Der Workflow der Abteilung ist durch einfaches Versenden der Bilder (Wawe-let-Verfahren) sehr schnell, die Arbeitsatmosphäre durch die fehlende Hektik alleine durch Bildbearbeitung und dergleichen erheblich reduziert. Von den Patienten wird die Diagnostik aus einer Hand hervorragend aufgenommen.

Zusammenfassung:

Das volldigitalisierte Mammainstitut eignet sich bestens sowohl für die kurative als auch die Screening-Mammographie, die Bildqualität unterscheidet sich nicht von der analogen Mammographie, die Detektion von Mikrokalk und atypischen Verschattungen ist durch Window-Levelling vereinfacht. Da sämtliche Untersuchungsverfahren miteinander abgeglichen werden, reduzieren sich falsch positive Befunde der einzelnen Verfahren bei der Auswertung durch einen Betrachter in erheblichem Maße. Den Vorteilen stehen die noch hohen Kosten der digitalen Mammographie und des digitalen Equipments gegenüber.