Ziele: Während Risikofaktoren für das Auftreten von Lokalrezidiven invasiver Mammakarzinome
in zahlreichen Studien untersucht wurden, ist wenig bekannt über die biologischen
Veränderungen während der Tumorprogression. Das Ziel dieser Studie war es, diese Veränderungen
an einem klinisch-pathologisch gut charakterisierten Kollektiv zu untersuchen.
Methoden: An einem Kollektiv von 48 primären Mammakarzinomen, die über einen Zeitraum von 5–63
Monaten lokal rezidiviert waren, wurden Hormonrezeptor- und Her2-status, p53-Expression
und Proliferationsrate immunhistochemisch ermittelt. Zusätzlich wurden Her2- und c-myc-Amplifikationen
mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung untersucht.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt des Lokalrezidivs hatten von 25 initial Hormonrezeptor-positiven Tumoren
14 Fälle dieses Merkmal verloren, die Zahl der c-myc amplifizierten Karzinome stieg
von 11 auf 17. Keine Veränderungen ergaben sich für den Her2-Status und die p53-Expression.
Tumoren mit c-myc Amplifikationen rezidivierten signifikant schneller als nicht amplifizierte
Karzinome, mittels univariater Analyse zeigten diese Fälle zusätzlich ein schlechteres
Gesamtüberleben.
Schlussfolgerung: Durch Verlust der Hormonrezeptorexpression und Akkumulation von c-myc Amplifikationen
verändern sich lokal rezidivierende Mammakarzinome in Richtung eines biologisch ungünstigen,
therapierefraktäreren Phänotyps.