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DOI: 10.1055/s-2005-917671
Das Cystosarkoma phylloides
Einleitung: Beim Cystosarkoma phylloides handelt es sich um einen seltenen Tumor der Brust, der mit einer Inzidenz von 0,3–1% aller Brusttumoren auftritt. Der Tumor steht morphogenetisch den Fibroadenomen nahe und weist ein breites Spektrum klinischer, makroskopischer und histologischer Befunde auf. Etwa 20% der Phylloidtumoren sind maligne. Lokale Rezidivraten von 20–30% sind beschrieben, die Metastasierung erfolgt vorwiegend hämatogen.
Patienten und Methoden: In unserer Klinik wurden in den letzten Jahren 5 Patientinnen mit einem Cystosarkoma phylloides behandelt, welche bereits auswärts non in sano operiert wurden. In unserer Klinik wurde dann eine Nachresektion und anschließende Defektdeckung durchgeführt. Die histologische Klassifikation erfolgte nach den internationalen Kriterien in benignes CSP, Borderline Tumor und malignes CSP.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patientinnen bei Tumorerstmanifestation liegt bei 45,5 Jahren. Bei einer Patientin wurde eine brusterhaltende Therapie mit einfacher Tumorresektion durchgeführt. Einmal erfolgte die subkutane Mastektomie mit anschließender Prothesenimplantation. In 3 Fällen musste eine radikale Operation mit Thoraxwandteilresektion und Defektdeckung durch einen gestielten Latissimus dorsi Lappen erfolgen. Bei den Patientinnen wurden die Tumore einmal als benigne, einmal als Borderline und dreimal als maligne eingestuft.
Zusammenfassung: Beim Cystosarkoma phylloides ist die radikale Resektion auch bei benignen Tumoren Mittel der Wahl, da eine maligne Entartung und die hohe Rezidivrate die Prognose verschlechtern. Gegebenenfalls muss sogar eine Thoraxwandresektion mit anschließender Defektdeckung erfolgen. Eine Axilladissektion ist nur bei palpablen Lymphknoten indiziert. Eine adjuvante Bestrahlung ist möglich. Eine engmaschige Kontrolle ist postoperativ notwendig, um ein Rezidiv frühzeitig zu erkennen.