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DOI: 10.1055/s-2005-917466
HALS-SONOGRAPHISCHE VERLAUFSKONTROLLEN BEI PATIENTEN MIT DIFFERENZIERTEM SCHILDDRÜSENKARZINOM NACH THYREODEKTOMIE UND RADIOJODTHERAPIE
Problemstellung: Evaluation der Halssonographie hinsichtlich eines Lokalrezidivs und Lymphknoten (LK)-Filiae bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom (SD-Ca) nach Thyreodektomie und Radiojodtherapie mit J 131 (RJT).
Methoden: Bei 126 Patienten mit differenziertem SD-Ca wurde im Rahmen der Tumornachsorge nach Thyreodektomie und RJT u.a. eine Halssonographie zur Beurteilung der Schilddrüsenloge und der LK-Stationen durchgeführt. Das Ergebnis der Sonographie wurde mit der 131-J-Szintigraphie und dem Tumormarker Thyreoglobulin (sowie der Histologie bei erneuter Operation) verglichen. Bei 16 Patienten wurden auch mehrere CT bzw. MR-Untersuchungen des Halses durchgeführt. Die Nachsorge (regelmässige Kontrollen der Halssonographie, der 131-J-Szintigraphie und des Tumormarkers) erfolgte über einen Zeitraum zwischen 6 Monaten und 13 Jahren.
Ergebnisse: Ein Lokalrezidiv wurde in 2 Fällen sonographisch diagnostiziert und mittels 131-J-Szintigraphie sowie operativ gesichert. Bei 8 Patienten traten im Verlauf LK-Filiae auf, die in 7 Fällen sonographisch korrekt diagnostiziert wurden. Bei 51 Patienten waren sonographisch keine vergrößerten (n=29) oder nur LK mit eindeutigen benignen Kriterien (n=22) nachweisbar (Bestätigung des Befundes durch den Verlauf). Bei 68 von 126 Patienten ergab sich aufgrund der echoarmen Struktur ohne Abgrenzung des LK-Hilus (68/68) sowie der rundlichen Konfiguration (7/68) in vergrößerten LK mit einem maximalen Durchmesser zwischen 4 und 28mm eine unklare Dignität in der Sonographie.
Schlussfolgerungen: Leicht bis mässiggradig vergrößerte cervicale Lymphknoten (bis 28mm im größtem Durchmesser) sind bei Patienten mit differenziertem SD-Ca nach Thyreodektomie und RJT häufig (71%). Obwohl in 52% der Fälle bei der ersten Ultraschalluntersuchung die sonographische Beurteilung der vergrößerten LK unklar bleibt, sind diese LK aufgrund der fehlenden Radiojodspeicherung der LK, des nicht erhöhten Tumormarkers sowie des klinischen und sonographischen Verlaufs im Endeffekt als benigne (unspezifische bzw. postentzündliche LK) einzustufen. Die LK-Filiae differenzierter SD-Ca zeigen sonographisch eine rundliche (65%) oder ovaläre (35%) Konfiguration mit echoarmer Struktur (100%) und zum Teil unregelmässiger Kontur (14%).
Beim sonographischen Nachweis malignomverdächtiger LK in Verbindung mit einem erhöhten Tumormarker ist die sonographische Beurteilung sehr wichtig für die Operationsplanung (singuläre LK-Entfernung, uni- oder bilaterale Neck-Dissection).