Problemstellung: Die Beurteilung des Therapieansprechens (Strahlen-, Chemo-, oder Hormontherapie)
von Knochenmetastasen erfolgt meist auf Basis der konventionellen Röntgenaufnahmen.
Weisen Metastasen wie bei Bronchial- und Nierenkarzinom jedoch eine verzögerte Rekalzifizierung
auf, stehen die „objektiven“ Ergebnisse von ca. 28% bzw. 9–14% diskrepant zur subjektiven
(Schmerz-) Besserungsrate von meist >80%. Die Hinzuziehung sonographisch bestimmbarer
Parameter, wie Größen- und Struktur-Änderungen der begleitenden Weichteilkomponenten
sollte eine verbesserte Aussage ermöglichen.
Methoden: Bei 200 ossären Metastasen erfolgten zu Therapieplanung und Verlaufskontrolle unter/nach
Strahlentherapie bis zu 10 sonographische Untersuchungen (3,5–12MHz). Responsekriterien
der retrospektiven Analyse waren Änderungen von Volumen, Knochendefekt, Dicke des
Weichteilprozesses, Echogenität und – soweit Farb-/Powerdoppler durchgeführt – Gefäßarchitektur
der Metastasen.
Ergebnisse: Die Sonographie erwies sich als eine sensitive und verlässliche Methode zum Therapiemonitoring.
So gingen in der primär aus Gründen der guten Ankopplung, oberflächlichen Lage und
damit leichten Reproduzierbarkeit zunächst gewählten Subgruppe von Kalottenmetastasen
maximaler Durchmesser, Tiefenausdehnung, Kortikalisdefekt, Volumen und Weichteilprozess
bzw. Gefäßdichte signifikant (p<0,0001 bzw. 0,0002) zurück, als Zeichen narbiger Prozesse
stieg die Echogenität (Grauwerthistogramm) signifikant (p=0,0002) an. Wichtigste und
sensitivste Responsekriterien waren in allen Fällen Rückgang des Weichteiltumors und
Abnahme der Gefäßdichte (Farbpixelanalyse bei FKDS/PD-US). Diese waren deutlich häufiger
und früher als Rekalzifizierungszeichen erkennbar.
Schlussfolgerungen: Die Analyse sonographisch bestimmter Änderungen von Größe, Struktur und Gefäßdichte
der Knochen- und begleitenden Weichteilprozesse verbessert das Therapiemonitoring
bei Skelettmetastasen effektiv. Regressive Veränderungen der begleitenden tumorösen
Weichgewebsprozesse gehen der Rekalzifizierung meist weit voraus. Bildet daher die
konventionell-röntgenologisch bestimmte Knochendichtezunahme das alleinige objektive
Response-Kriterium, laufen Patienten mit spät rekalzifizierenden Metastasen Gefahr,
als Non-Responder eingestuft zu werden, denen dann in lediglich palliativer Intention
ggfs. ein lokal kuratives Therapieregime vorenthalten wird.