Ultraschall Med 2005; 26 - OP040
DOI: 10.1055/s-2005-917321

PRÄVALENZ DER ABERRANTEN RECHTEN A. SUBCLAVIA (ARSA) BEI NORMALEN FETEN

K Heling 1, GG Thiel 2, R Chaoui 1
  • 1Pränataldiagnostik
  • 2Humangenetik, Pränataldiagnostik und Humangenetik, Berlin, Germany

Problemstellung: Eine ARSA wird diagnostiziert, wenn das Gefäß separat vom Aortenbogen entspringt (anstelle aus dem Truncus brachiocephalikus)und hinter der Trachea verläuft. Bei Feten kann die Diagnose im Dreigefäß-Trachea-Blick mittels Farbdoppler gestellt werden. In einer früheren Studie haben wir beobachtet, das eine ARSA bei 35% aller Feten mit Down-Syndrom (DS)im 2. und 3. Trimenon gefunden wird.Das Ziel der Studie war die Feststellung der Prävalenz dieser Normalvariante in einer fetalen Population.

Methoden: In einem 8 Monatszeitraum wurden 908 Feten zwischen der 15. und 34. SSW an einem Zentrum für Pränataldiagnostik untersucht. Alle Feten wiesen keine Fehlbildungen auf. Der Verlauf der rechten Arteria sublavia (RSA) wurde bei jedem Feten dokumentiert. Bei Diagnose einer ARSA wurde den Frauen eine invasive Diagnostik zur Karyotypisierung angeboten.

Ergebnisse: Die RSA entsprang normal in 892 Feten und war aberrant bei 14 Feten. In 2 Fällen war keine Visualisation möglich. Eine invasive Diagnostik wurde bei 9/14 Fällen durchgeführt. In einem von diesen Feten mit einem zusätzlichen intrakardialen echogenen Focus (30 Jahre) wurde eine Trisomie 21 entdeckt.

Schlussfolgerungen: Eine aberrante rechte Arteria subclavia kann als ein zusätzlicher Softmarker für DS während des zweiten und dritten Trimenons genutzt werden. Die Prävalenz von 1,4% (13/905) in einer Normalpopulation und die vorherige Beobachtung von 35% Prävalenz bei DS führt zu einer Likelihood Ratio (LR) von 25 für diesen neuen Marker. Zukünftige Studien werden zur Bestätigung dieser Beobachtung gebraucht.